Deutsche Wirtschaft zum Jahresende nicht weiter gewachsen

von Hubert Hunscheidt

Im Verlauf des Jahres hatte es nach einem schwungvollen Beginn im 1. Quartal (+0,5 %) und einem Rückgang im 2. Quartal (-0,2 %) zunächst eine leichte Erholung im 3. Quartal gegeben (+0,2 %). Diese fiel nach aktuellen Berechnungen auf Basis neu verfügbarer statistischer Informationen um 0,1 Prozentpunkte stärker aus als im November 2019 gemeldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ergibt sich daraus für das gesamte Jahr 2019 ein preisbereinigtes Wachstum des BIP von 0,6 % (auch kalenderbereinigt).
 
Abgeschwächte Dynamik bei staatlichem und privatem Konsum
 
Im Vergleich zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) kamen aus dem Inland gemischte Signale: Sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben verloren nach einem sehr starken 3. Quartal zum Jahresende deutlich an Dynamik. Bei den Investitionen war das Bild zweigeteilt: Während in Ausrüstungen deutlich weniger investiert wurde als im 3. Quartal, legten die Bauinvestitionen und die Investitionen in sonstige Anlagen weiter zu.
 
Exporte leicht rückläufig, Importe gestiegen
 
Die außenwirtschaftliche Entwicklung dämpfte im 4. Quartal die Konjunktur: Nach vorläufigen Berechnungen wurde preis-, saison- und kalenderbereinigt etwas weniger exportiert als im 3. Quartal. Die Importe von Waren und Dienstleistungen legten dagegen zu.
 
Vorjahresvergleich zeigt verlangsamtes Wirtschaftswachstum zum Jahresende
 
Im Vorjahresvergleich hat sich das Wirtschaftswachstum zum Jahresende verlangsamt: Das preisbereinigte BIP stieg im 4. Quartal 2019 um 0,3 % gegenüber dem 4. Quartal 2018 (kalenderbereinigt: +0,4 %). Im 3. Quartal 2019 war der Anstieg mit +1,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal (kalenderbereinigt: +0,6 %) noch stärker ausgefallen.
 
Statistischer Überhang von +0,1 % zum Jahresende 2019
 
Nach aktuellem Rechenstand gab es zum Jahresende 2019 rechnerisch einen geringfügigen statistischen Überhang von +0,1 %. Beim statistischen Überhang handelt es sich um die Veränderungsrate des BIP, die sich für das Jahr 2020 schon dann ergäbe, wenn das preis-, saison- und kalenderbereinigte BIP in allen Quartalen dieses Jahres gegenüber dem 4. Quartal 2019 unverändert bliebe.
 
Die Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2019 wurde von 45,5 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren rund 300 000 Personen oder 0,7 % mehr als ein Jahr zuvor.
 
Quelle: Statistisches Bundesamt / Vorschaufoto: marketSTEEL

Zurück