Deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs

von Alexander Kirschbaum

Die deutsche Wirtschaft ist gut in das laufende Jahr gestartet, wie aktuelle Daten des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) zeigen. Die Konjunktur hat im ersten Quartal unterstützt durch Sondereffekte sogar etwas angezogen. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent (preis-, kalender- und saisonbereinigt), nach einem Anstieg um 0,4 Prozent im Jahresschlussquartal 2016. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft dürfte sich in den kommenden Monaten mit solidem Tempo fortsetzen, so die Einschätzung des Wirtschaftsministeriums.

Die Weltwirtschaft befindet sich insgesamt in einer Phase leichter Belebung, auch wenn das Wachstum im ersten Quartal eher enttäuschend ausgefallen ist. So blieb der Anstieg der Wirtschaftsleistung in den Vereinigten Staaten im ersten Quartal 2017 ebenso hinter den Erwartungen zurück wie der im Vereinigten Königreich. Im Euroraum scheint sich die Wirtschaftsentwicklung in etwa mit dem Vorjahrestempo fortzusetzen. In Japan hat sich die Konjunktur etwas stabilisiert und dürfte moderat aufwärtsgerichtet bleiben. In den Schwellenländern ist die konjunkturelle Lage heterogen. China und Indien verzeichnen wieder ein gleichmäßigeres und hohes Wachstum. Mit den anziehenden Rohstoffpreisen hat Russland seine Rezession überwunden und etwas verzögert wird dies wohl auch Brasilien gelingen. Insgesamt wird daher das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr höher ausfallen als im Vorjahr. Der IWF etwa erwartet in seiner Prognose vom April ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,5 Prozent für das laufende Jahr, nach 3,1 Prozent im vergangenen Jahr.

Wachsende Einfuhren

In einem nach wie vor durchwachsenen globalen Umfeld wurden nach der Zahlungsbilanzstatistik der Deutschen Bundesbank im März 2017 in jeweiligen Preisen saisonbereinigt etwas weniger Waren und Dienstleistungen exportiert (-0,7 Prozent) und deutlich mehr importiert (+2,9 Prozent) als im Februar. Im gesamten ersten Quartal haben in jeweiligen Preisen sowohl die Ausfuhren (+2,9 Prozent) als auch die Einfuhren (+2,2 Prozent) kräftig zugelegt. D

Das Produzierende Gewerbe produzierte im März (-0,4 Prozent) etwas weniger als im Februar, nach zwei Monaten mit deutlichen Aufwüchsen. Dies war auf die Industrieproduktion (-0,5 Prozent) und hier insbesondere auf die Investitionsgüter (-1,2 Prozent) zurückzuführen. Die Bauproduktion (+1,5 Prozent) stieg im März dagegen erneut an. Im gesamten ersten Quartal 2017 erhöhte sich daher die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe gegenüber dem Vorquartal kräftig um 1,4 Prozent. Die Industrieproduktion nahm um 1,1 Prozent und die Bauproduktion um 4,7 Prozent zu.

Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe nahmen im März mit +1,0 Prozent nach einem kräftigen Anstieg im Februar moderat zu. Im ersten Quartal fielen die Auftragseingänge zwar insgesamt etwas niedriger aus (-1,0 Prozent). Das Jahresschlussquartal des Vorjahres ist mit seinem Anstieg der Bestellungen (+4,3 Prozent) und umfangreichen Großaufträgen aber auch eine hohe Messlatte. Die Auftragseingänge, das ausgezeichnete Geschäftsklima sowie die Beschäftigungsentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe deuten auf eine weiter aufwärtsgerichtete Industriekonjunktur hin. Im Baugewerbe sollte sich angesichts der guten Rahmenbedingungen, der Auftragssituation und des guten Geschäftsklimas die dynamische Konjunktur ebenfalls fortsetzen, so das BMWi.

Quelle: BMWi  Vorschau-Foto: Fotolia

 

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