Der Nickelpreis bleibt unter Druck. Umweltschäden durch Kupferproduzenten

von Angelika Albrecht

Der besser als erwartete Caixin Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe brachte Ende letzter Woche zwar etwas Entlastung für die Industriemetalle. Die Commerzbank meint jedoch, dies dürfte wohl nicht ausreichen, um das Stimmungsruder zum Positiven rumzureißen - zumal der Caixin Index hauptsächlich kleinere Unternehmen umfasst und das offizielle Pendant, in dem große und staatliche Unternehmen erfasst werden, einen Tag zuvor enttäuscht hatte.

Der Nickelpreis bleibt unter Druck

Der größte russische Nickelproduzent hat seine Prognose für den Angebotsüberschuss am Nickelmarkt in diesem Jahr mittlerweile auf 200 Tsd. Tonnen von zuvor 120 Tsd. Tonnen erhöht. Als Begründung führt er u.a. eine schwächere Produktion von Edelstahl in Indonesien an. Die International Nickel Study Group rechnet derweil mit einem Überschuss in Höhe von 239 Tsd. Tonnen. Für den Markt dürfte die Prognoserevision des Unternehmens daher keine Überraschung gewesen. Die Rohstoffexperten der Commerzbank weisen jedoch darauf hin, dass sich die gute Angebotslage im Wesentlichen auf Nickel der Klasse 2 bezieht und daher für den Preis an der LME, an der Nickel der Klasse 1 gehandelt wird, eigentlich nur bedingt eine Belastung sein sollte. Laut dem Geschäftsführer eines Nickelproduzenten mit Sitz in Frankreich und laut eigenen Aussagen der zweitgrößte Produzent von Ferronickel, sei aus diesem Grund der LME-Preis nicht mehr der für das Unternehmen relevante Benchmarkpreis, diese Rolle habe ein Index des Informationsportals Shanghai Metals Markets übernommen.

Umweltschäden durch chilenischen Kupferhersteller

Der staatliche Kupferproduzent Chiles hat eine seiner Schmelzen, die jahrelang die Bucht von Quintero verschmutzt hat, nun endgültig geschlossen. Die Zone wird von Umweltschützern auch als "chilenisches Tschernobyl" bezeichnet, nachdem die Industrie dort irreversible Umweltschäden verursacht hat.

Dieses Beispiel zeigt einmal mehr die großen Herausforderungen hinsichtlich einer langfristigen Versorgung mit dem für die Energiewende wichtigen Metall. So ist Chile das Land mit den größten Vorkommen von Kupfer und dürfte damit weiterhin als wichtiger Kupferanbieter agieren. Um die Vereinbarkeit mit Nachhaltigkeitszielen zu gewährleisten, ist es notwendig, dass derartige Umweltprobleme zukünftig vermieden werden. Dies dürfte jedoch mit höheren Kosten für bestehende wie auch neue Projekte verbunden sein, was Unternehmen von Investitionen in neue Kapazitäten abhalten könnte, womit sich das Risiko eines langfristigen Angebotsdefizits und damit einhergehend deutlich höheren Kupferpreisen erhöht.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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