Der mechanische Weg zur glatten Kante

Reutlingen - Das Bürstentgraten zählt zu den einfachsten, vielseitigsten und oft auch wirtschaftlichsten Verfahren der

Entgrattechnik. Ohne Chemikalieneinsatz und ohne die Zuführung von thermischer Energie lassen sich damit Grate entfernen, Kanten verrunden und Flitter beseitigen. Zudem kann es sehr einfach in bestehende Fertigungsprozesse integriert werden.

Auf der EMO in Hannover und auf der Deburring Expo in Karlsruhe informiert Hersteller KULLEN-KOTI ausführlich über die Möglichkeiten und Grenzen des manuellen, maschinellen und vollautomatisierten Bürstentgratens.

In fast allen Bereichen der Metallbearbeitung gehört das Entgraten der Kanten von Werkstücken zu den unverzichtbaren Prozessstufen des Finishing und der Qualitätssicherung. Eine führende Rolle unter den dafür in Frage kommenden Verfahren spielt das Bürstentgraten. Dabei handelt es sich um eine rein mechanische Methode, die weder den Einsatz von Chemikalien noch die Zuführung von thermischer Energie erfordert.

Das Wirkprinzip des Bürstentgratens basiert vielmehr auf der Rotationsbewegung der Bürste, wobei der Vorschub oder die Zustellung sowohl werkzeug- als auch werkstückseitig erfolgen kann. Das Bürstentgraten eignet sich für fast alle metallischen Werkstücke und für Grate mit bis zu 0,2 Millimeter Höhe.

Wie es sich am effizientesten und wirtschaftlichsten anwenden lässt, darüber informiert KULLEN-KOTI in den kommenden Wochen auf der EMO in Hannover und auf der Deburring Expo in Karlsruhe. Neben der manuellen Variante des Verfahrens steht dabei vor allem das maschinelle und vollautomatisierte Entgraten mit angetriebenen Bürstwerkzeugen im Mittelpunkt.

Schleifen oder Schlagen


Im Gegensatz zu (elektro)chemischen und thermischen Entgrattechnologien liegen die besonderen Stärken des Bürstentgratens in der einfachen Handhabung und der Flexibilität des Bürstwerkzeugs. Dabei steht dem Anwender grundsätzlich eine große Auswahl an Bürstentypen zur Verfügung, deren Geometrie und Besatzmaterial stets optimal auf seinen Einsatzfall angepasst werden können.

Je nachdem, ob eine schleifende oder eine abschlagende Wirkung erzielt werden soll, empfiehlt KULLEN-KOTI hochwertige Bürstwerkzeuge mit abrasiven Filamenten oder Stahldrähten. Während sich die abrasiven Filamente über die Kornart (SiC, AlO, Diamant, Keramik u.v.m.) und unterschiedliche Korngrößen auf die Anwendung abstimmen lassen, erfolgt dies bei den drahtbestückten Bürstwerkzeugen über die unterschiedlichen Härten und Durchmesser der Drähte (0,06 bis 1,2 mm) sowie deren Geometrie (gewellt, verseilt, gezopft). So erhält der Anwender ein perfektes Werkzeug zum mechanischen Entgraten von Halbzeugen und Bauteilen aus weichem oder gehärtetem Stahl, Edelstahl, Hartmetall, Sintermetall sowie Aluminium, Kupfer und vielen anderen Werkstoffen.

Abgestimmt auf wachsende Ansprüche


Auf seinen Messeständen auf der EMO in Hannover und der Deburring Expo in Karlsruhe zeigt KULLEN-KOTI zahlreiche auf die verschiedenen Aufgaben der Entgrattechnik abgestimmte Bürstenlösungen. So etwa Tellerbürsten für das Finishing von Oberflächen, Rund- und Einzelscheibenbürsten für das Säubern von Schweißnähten, Pinsel- und Topfbürsten für das Entgraten von Trennstellen oder Innen- und Alphahonbürsten für die Bearbeitung von Bohrungen und Querverschneidungen.

Auf der Messe zeigt KULLEN-KOTI auch, wie sich – insbesondere im industriellen Bereich – die Anforderungen an die Entgrattechnik in den letzten Jahren gewandelt haben. Kantenverrundungen im Mikrometerbereich sind heute beispielsweise keine Seltenheit mehr. Neben dem Wunsch nach immer höheren Standzeiten gehören daher auch die exzellenten Laufeigenschaften – also etwa der Rund- und Planlauf – der Bürstwerkzeuge zu den Grundvoraussetzungen für ihren vollautomatisierten Einsatz in Bearbeitungszentren oder Roboterzellen.

Unabhängig von der Stückzahl-Frage


Prinzipiell eignet sich das Bürstentgraten sowohl für Werkstückgewichte von wenigen Gramm als auch für tonnenschwere Bauteile und kann für weiche Werkstoffe ebenso eingesetzt werden wie für harte Materialien. Ein weiterer Pluspunkt: Das Verfahren ist unabhängig von der Stückzahl-Frage; es erweist sich bei Losgröße 1 als genauso leistungsfähig wie in der Großserien-Produktion.

Dabei punkten die Entgratbürsten von KULLEN-KOTI dank des einfachen Werkzeugwechsels und ihrer zum Teil sehr hohen Standzeiten gerade in vollautomatisierten Anwendungen als überaus wirtschaftliche Lösung. Lange Stillstands- und Rüstzeiten gibt es nicht und eine spezielle Vorbereitung der Bürsten für den Entgratprozess ist ebenfalls nicht notwendig. Zudem können die meisten Entgratbürsten sowohl im Nassbetrieb als auch trocken eingesetzt werden.
Mit dem Bürstentgraten erhalten Anwender in der Metallbearbeitung ein ebenso so unkompliziertes wie flexibel nutzbares Verfahren der Entgrattechnik. Es lässt sich mit überschaubarem Aufwand jederzeit an wechselnde Anforderungen anpassen.
                        

Über KULLEN-KOTI GmbH

Über 100 Jahre Bürsten-Know-how: Das Familienunternehmen Kullen wurde 1913 gegründet und entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem der international führenden Hersteller Technischer Bürsten. Seit 2012 gehört es zur niederländischen KOTI Gruppe und firmiert seitdem als KULLEN-KOTI GmbH. Stammsitz des Unternehmens ist Reutlingen. Geschäftsführer ist seit 2014 Andreas Bruhn.   

Das Produktsortiment von KULLEN-KOTI umfasst eine große Vielzahl verschiedener Ausführungen und Varianten von Technischen Bürsten. Als Hersteller, OEM-Ausrüster und Werkzeug-Lieferant bedient das Unternehmen alle Branchen und exportiert in über 74 Länder. Vertretungen und Verkaufsstellen von KULLEN-KOTI finden sich überall auf der Welt.

Neben der deutschen KULLEN-KOTI GmbH gehören zur KOTI Gruppe insgesamt 14 Standorte in den Niederlanden, in Belgien, Österreich, England, Frankreich, Tschechien und den USA. Die Gruppe beschäftigt derzeit etwa 650 Mitarbeiter.  

Quelle und Bilder: KULLEN-KOTI GmbH

Zurück