Den Mittelstand zukunftsfest machen

von Hans Diederichs

Das Bundeswirtschaftsministerium, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerk (ZDH) haben auf drei Regionalkonferenzen (14.12.2015 in Koblenz, 29.2.2016 in Magdeburg und 11.4.2016 in Köln) mit weit über 400 mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern einen intensiven Dialog darüber geführt, wie die Wettbewerbsfähigkeit des leistungsfähigen und verantwortungsbewussten Mittelstands in Deutschland erhalten werden kann.

Auch auf der bundesweiten Mittelstandskonferenz am Dienstag im Bundeswirtschaftsministerium diskutierten Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, BDI-Präsident Ulrich Grillo, DIHK-Präsident Eric Schweitzer und ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer mit über 200 mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern über optimale Rahmenbedingungen für den Mittelstand. Schwerpunkte waren die Gestaltung der Digitalisierung, die Ausbildung von Fachkräften, die Integration von Flüchtlingen sowie die Ankurbelung von Investitionen.

Digitalisierung in Integration als Kernaufgaben

"Digitalisierung und Integration in Ausbildung sind die großen Aufgaben der Stunde", sagte Gabriel. "Für die Digitalisierung gilt: Mittelständler müssen mitmachen und mitkommen. Deshalb brauchen sie die bestmögliche digitale Infrastruktur und sollten sich in unseren Kompetenzzentren Mittelstand und Handwerk 4.0 mit den neuesten Technologien vertraut machen. Mit dem neuen Integrationsgesetz schaffen wir jetzt Rechtssicherheit für Unternehmen und Flüchtlinge."

BDI-Präsident Ulrich Grillo hob die großen Chancen der Digitalisierung gerade für mittelständische Unternehmen hervor. "Wenn der Mittelstand heute den digitalen Wandel nicht mitgeht, verpassen Unternehmen Marktchancen von morgen", sagte Grillo. "Es bedarf daher auch jenseits der Städte leistungsfähiger digitaler Infrastrukturen, wir müssen jetzt und überall den Sprung in die Gigabit-Gesellschaft wagen." Zudem plädierte Grillo dafür, die Kosten der Energiewende zu begrenzen.

DIHK-Präsident Eric Schweitzer unterstrich die Bedeutung von qualifizierten Fachkräften für die Zukunft des Mittelstands: "Inzwischen ist der Fachkräftemangel für jedes zweite mittelständische Unternehmen ein Risiko für die Geschäftsentwicklung. Die Flüchtlinge werden diese Lücke auf Sicht nicht schließen können - denn die Integration wird in der Regel fünf bis zehn Jahre brauchen. Umso mehr gilt es für die Unternehmen, alle in Deutschland noch schlummernden Potenziale zu heben."

Mehr Investitionen gefordert

Verbände und der Bundeswirtschaftsminister sind sich darin einig, dass der Mittelstand Investitionen in den Standort Deutschland braucht. Dazu ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer: "Die dringend notwendigen Investitionen in Straßen und Brücken dürfen aber auf keinen Fall an der mittelständischen Bauwirtschaft vorbeifließen. Schließlich zahlen sie vor Ort Steuern und Abgaben, schaffen Arbeit und übernehmen die Ausbildung. Sie brauchen eine faire Chance, bei der Auftragsvergabe Berücksichtigung zu finden."

Die Gemeinsame Erklärung "Zukunft Mittelstand: Den Mittelstand gemeinsam zukunftsfest machen" können Sie hier als PDF abrufen.

Quelle: BMWi; Vorschau-Bild: fotolia

Zurück