Das richtige Verhältnis von Luft und Brennstoff

von Alexander Kirschbaum

Im Gießerei-Alltag ist es meist überschüssige Luft, die den Energiebedarf von Schmelzöfen erhöht. „Wer die Luftverhältnisse nicht beachtet, verbrennt im wahrsten Sinne des Wortes Geld“, sagt Rudolf Hillen, Brennerspezialist bei StrikoWestofen. Der zur Norican Gruppe (Taastrup, Dänemark) gehörige Ofenhersteller hat nun ein Verfahren der nah-stöchiometrischen Brennereinstellung entwickelt.

Bei einem Verbrennungsluftverhältnis (λ) von 1 reagiert der Luftsauerstoff vollständig mit dem Brenngas. Während der Gasfluss einfach per Zähler messbar ist, ist der apparative Aufwand einer Luftmengenmessung nicht unerheblich oder bedingt einen ständigen Druckverlust im Verbrennungsluftsystem. „Daher bieten wir unseren Kunden nun eine technische Lösung, mit der wir den Luftstrom nur während der Inbetriebnahme des Ofens zu messen brauchen“, erklärt Hillen. „Dabei wird eine Messstrecke vor dem Verbrennungsluft-Gebläse installiert. Der Druckabfall der genormten Messblende ist ein exaktes Maß für den Luftstrom“. Mit Hilfe einer Software kann dann die Luftklappe des Brenners exakt positioniert werden, um ein optimales Verbrennungsluftverhältnis λ von nahe 1 zu erreichen.

Der minimale Luftüberschuss der Verbrennung verringert die Oxidation des Metalls während des Schmelzprozesses im Ofen. Entsprechend eingestellte Brenner gewährleisten dem Unternehmen zufolge eine hohe Flammentemperatur und optimale Wärmeübertragung auf das zu schmelzende Beschickungsgut. Dies spare Energie und Kosten. „Wir sprechen von etwa 7 Kilowattstunden weniger Energie pro Tonne Metall, also einer jährlichen Ersparnis von rund 2.500 Euro. Die einmalige Zusatzinvestition amortisiert sich bei einer Schmelzleistung von zwei Tonnen pro Stunde daher bereits binnen zwei Jahren“, so Hillen.

Quelle: StrikoWestofen Bildtext: Dient der Einstellung des optimalen Luftverhältnisses im Schmelzofen: Stromaufwärts des Verbrennungsluft-Ventilators wird während der Brennereinstellung eine Messstrecke vor das Gebläse geschraubt. (Foto: StrikoWestofen)

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