Corona beeinträchtigt Welthandel mit Eisenerz

Frankfurt/M. - Wie die Commerzbank mitteilt hat das australische Ministerium für Industrie, Wissenschaft, Energie und Rohstoffe kürzlich seinen Quartalsbericht zur Lage und zu den Aussichten für die für Australien wichtigen Rohstoffe veröffentlicht. Wie immer wird darin auch Eisenerz besprochen, das bedeutendste Exportgut des Landes. Demnach erwartet das Ministerium für 2020 einen um rund 200 Mio. Tonnen geringeren Welthandel mit Eisenerz (1,58 Mrd. Tonnen). Die Abwärtsrevision ist dem Coronavirus geschuldet.

Während die Abstriche für Australien moderat ausfallen, sieht das Ministerium vor allem Brasilien von der Corona-Krise stark betroffen. Aufgrund des Dammbruchs im letzten Jahr und wegen der Corona-Kriste, geht der australische Bericht davon aus, dass Brasilien als weltweit zweitgrößter Eisenerzexporteur um fast 20% weniger exportieren wird.

Während Australien laut Commerzbank seine Exporte in den kommenden Jahren ausweiten will und für 2021 erstmals mehr als 900 Mio. Tonnen p.a. ausführen will, wird Brasilien nach Meinung der Australier noch Jahre benötigen, um im Export wieder Vorkrisenniveau zu erreichen.

Für die größere Menge Eisenerz gibt es dem australischen Ministerium zufolge auch entsprechenden Bedarf, nämlich in China. Dort läuft die Stahlproduktion auf Hochtouren, was sich in einer hohen Nachfrage nach Eisenerz niederschlägt. So dürfte China auch weiterhin Jahr für Jahr mehr als 1 Mrd. Tonnen Eisenerz jährlich importieren.

Wegen der angespannten Angebotslage hat das australische Ministerium seine Prognose für den Eisenerzpreis deutlich angehoben. Im Durchschnitt für 2020 erwartet es jetzt einen Preis, der etwa auf dem aktuellen Niveau liegt. Wie das australische Ministerium geht auch die Commerzbank davon aus, dass der Preis in den kommenden Jahren sinken wird, da dann wieder mehr Angebot zur Verfügung steht.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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