Container-Umschlag: Stottert der Welthandel?

von Hans Diederichs

Der Containerumschlag-Index des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist von (revidiert) 117,9 auf 118,7 gestiegen. Die Februar-Schnellschätzung steht jedoch – wie üblich – ganz im Zeichen des chinesischen Neujahrsfestes.

Aufgrund der stark durch den Feiertag beeinflussten Aktivitäten in den chinesischen Häfen ist es daher laut RWI sinnvoller, den Zweimonatsdurchschnitt zu betrachten. Dieser entspricht mit 118,3 dem revidierten Wert vom Dezember. Das kann als Anzeichen dafür gewertet werden, dass die in den vergangenen Monaten beobachtete Belebung des Welthandels pausiert oder sogar beendet ist. Darauf deuten auch die jüngsten Erwartungen für die Transportvolumina und Frachtraten hin.

Zudem wurde der Index für Januar ungewöhnlich kräftig nach unten revidiert. Dazu trug neben den üblichen Faktoren wie nachträglich eingehenden Daten und der Revisionsanfälligkeit der Saisonbereinigungsverfahren am aktuellen Rand auch ein Fehler bei der Erweiterung des Rechenmodells auf 2016 bei.

Geringe Auswirkungen auf den Index hat zudem eine Änderung im Kreis der erfassten Häfen: der Hafen von Guayaquil (Ecuador) wird wegen ausbleibender Datenlieferung nicht mehr berücksichtigt, während der Hafen von Tanger (Marokko) neu in den Index aufgenommen wurde. Die Schnellschätzung für Februar stützt sich auf Angaben von 33 Häfen, die rund 69% des im Index abgebildeten Umschlags tätigen.

Quelle: RWI Essen, marketSTEEL; Vorschau-Foto: fotolia

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