Cochilco sieht bessere Angebotslage am Kupfermarkt als ICSG

von Angelika Albrecht

Wie die Commerzbank-Rohstoffexperten mitteilen, sieht die chilenische Kupferkommission Cochilco die Versorgungslage am globalen Kupfermarkt optimistischer als die International Copper Study Group (ICSG). Während die ICSG, zumindest laut ihren Prognosen im Frühjahr, noch ein Angebotsdefizit von immerhin 114 Tsd. Tonnen in diesem Jahr in Aussicht stellte, rechnet Cochilco laut jüngsten Angaben mit einem Überschuss von 130 Tsd. Tonnen. So dürfte die globale Minenproduktion in diesem Jahr um 2,8% steigen, während die Nachfrage mit einem Plus von 2,1% wohl eher gedämpft bleibt.

Insbesondere die Nachfrageprognosen dürften aber mit hoher Unsicherheit behaftet sein. So ist auch laut den Experten die Unsicherheit hinsichtlich der Konjunkturerholung in China hoch. Darüber hinaus gebe es zwar Zweifel hinsichtlich einer Expansion der US-Wirtschaft, bislang erweist sich diese jedoch als überaus robust. Gleichzeitig war die Minenproduktion im Top-Produzentenland Chile zuletzt rückläufig, weshalb das von Cochilco hier unterstellte Wachstum von 1% in diesem Jahr durchaus infrage gestellt werden kann.

Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auch die ICSG letztlich ihre Nachfrageprognose nach unten anpasst, das nächste Update steht allerdings erst im Herbst an. Die Commerzbank bleibt jedoch für den Kupferpreis optimistisch. So dürfte spätestens gegen Ende des Jahres klar sein, dass die großen Notenbanken ihre Zinserhöhungszyklen beendet haben und sogar Konjunkturimpulse in Form von Zinssenkungen - zumindest in den USA - wahrscheinlich werden. Auch die chinesische Führung dürfte der strauchelnden Wirtschaft unter die Arme greifen, was die Nachfragesorgen tendenziell lindern sollte. Die Analysten sehen daher moderates Aufwärtspotenzial beim Kupferpreis zum Ende des Jahres.

 

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Pixabay (Bild Nr. 17901, publicdomainpictures)

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