CO2-reduzierter Bewehrungsstahl für die neue U-Bahn-Linie U5 in Hamburg

von Hubert Hunscheidt

Die U-Bahn-Linie U5 in Hamburg ist ein Vorzeigeprojekt. Die neue Verkehrsader durch die Hansestadt wird die weiter außen liegenden Stadtteile im Osten und Westen mit dem Stadtzentrum verbinden – und das so klimaschonend wie möglich. Die Hamburger Hochbahn AG und ihre Tochtergesellschaft HOCHBAHN U5 Projekt GmbH haben sich zum Ziel gesetzt, mit dem Bau der U5 neue Wege zu gehen und die Verantwortung für den Klimaschutz in den Mittelpunkt ihrer Planung und Bauausführung zu stellen.

Erstmals bei einem Infrastrukturprojekt werden nicht nur die vor Ort beim Bau entstehenden CO2-Emissionen berücksichtigt, sondern die gesamte Lieferkette des Baumaterials. Der Bewehrungsstahl „XCarb® – recycelt und erneuerbar hergestellt“ von ArcelorMittal hat eine deutlich geringere CO2-Bilanz und ist daher ideal für den Einsatz in diesem Vorzeigeprojekt. Die 1.100 Tonnen XCarb®-Stahl werden in einem Elektrolichtbogenofen aus recyceltem Material mit 100 Prozent erneuerbarer Energie hergestellt. Damit liegen die Emissionen bei rund 300 Kilogramm CO2 pro Tonne, verglichen mit rund 2.570 Kilogramm CO2 pro Tonne bei konventionell in einem Hochofen hergestelltem Stahl, was einer Reduzierung von mehr als 88 Prozent entspricht. Die CO2-Reduzierungen werden über eine Umweltproduktdeklaration (Environmental Product Declaration - EPD) erfasst und zertifiziert.

„Für die U5 haben wir uns das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen beim Bau der neuen U-Bahn-Linie um 70% zu reduzieren. Dafür nehmen wir unter anderem die gesamte Lieferkette unserer Baumaterialien in den Blick. In unseren Ausschreibungen fordern wir ausschließlich umweltschonendes Material. ArcelorMittal ist einer der Lieferanten, bei dem das Endprodukt deutlich CO2-reduziert ist durch den Einsatz von Recylingschrott und grünem Strom. So kann die U5 auch als Vorbild für andere öffentliche Bauvorhaben dienen“, betont Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer HOCHBAHN U5 Projekt GmbH.

„Der Preis sollte bei der öffentlichen Beschaffung nicht das einzige Kriterium sein. Es ist positiv, dass Nachhaltigkeit sinnvoll in den Beschaffungsprozess für den Bau der U5 integriert wurde. Es braucht mehr Projekte wie dieses, um CO2-reduzierten Stahl langfristig bei öffentlichen wie auch privaten Bauvorhaben zu etablieren“, kommentiert Joachim Scheibe, Geschäftsführer von ArcelorMittal Commercial Long Germany.

Quelle und Foto: ArcelorMittal Germany Holding GmbH