Chinesische Exportkontrollen für wichtige Rohstoffe

von Angelika Albrecht

Wie die Commerzbank mitteilt, überraschte Anfang vergangener Woche die chinesische Regierung die Märkte mit der Ankündigung von Exportkontrollen für zwei für die Chip-Herstellung wichtige Rohstoffe (Gallium und Germanium). Richtig nervös wurden die Märkte aber wohl erst, nachdem ein ranghoher Offizieller eine Schippe drauf legte, indem er warnte, dass dies erst der Anfang gewesen sei und damit weitere Einschränkungen von Rohstoffausfuhren in Aussicht stellte.

Dabei sollte man sich vor Augen führen, meinen die Rohstoffexperten der Commerzbank, dass Chinas Vormachtstellung in der Produktion vieler wichtiger Rohstoffe nicht zwingend natürlich ist, etwa aufgrund der dortigen Vorkommen, sondern, dass China vor allem einen Kostenvorteil bei der Verarbeitung der Rohstoffe hat (nicht zuletzt wohl auch dank Subventionen seitens des Staates). Germanium beispielsweise ist ein Nebenprodukt der Zinkgewinnung, bei der China Marktführer ist. Insofern bestünde kurzfristig ein Knappheitsproblem, sollte China seine Ausfuhren weiter einschränken. Langfristig würde dagegen eher ein Kostenproblem bestehen.

Natürlich ließe sich die Produktion verlagern, aber eben zu höheren Kosten. Insbesondere die Energiekomponente, die etwa beim Schmelzen von Metallen eine wichtige Rolle spielt, dürfte dabei ein Kostentreiber sein, aber auch höhere Löhne dürften - je nach Produktionsstandort - zweifellos deutlicher ins Gewicht fallen. Insbesondere angesichts der zuletzt rückläufigen Preise für viele Industriemetalle ist die Metallverarbeitung grundsätzlich nicht gerade attraktiver geworden. Auch deshalb ist die Commerzbank vorsichtig, auf weiter fallende Preise zu setzen.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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