Blick nach oben: Die richtige Kranlösung spielt eine große Rolle

von Angelika Albrecht

Wo Koffer, Kartons oder Bleche ergonomisch umgesetzt, gestapelt oder abgelegt werden müssen, sind Hebehilfen wie der Vakuum-Schlauchheber Jumbo häufig im Einsatz. Jeder Vakuumheber wäre ohne ein wichtiges System nur halb so nützlich: die Krananlage. Schmalz beweist, dass die richtige Kranlösung mehr als eine tragende Rolle spielt.

Hebehilfen stehen im Fokus, geht es um die Ergonomie in der Logistik und beim Materialfluss. Sie erleichtern das Stapeln von tausenden Paketen am Tag und ermöglichen es, beispielsweise bis zu 300 Kilogramm schwere Holzplatten auf den Arbeitstisch der CNC-Maschine zu legen, ohne Rückschmerzen zu bekommen. In der Automobilindustrie sind sie ebenso zu finden wie im Drogeriemarkt-Lager.

Die J. Schmalz GmbH berät ihre Kunden, wann ein JumboFlex dem JumboErgo vorzuziehen ist und ob der VacuMaster mit oder ohne Schwenkeinrichtung geordert werden muss. Doch das ist erst das Ende des Systems. Vorher schauen die Vakuum-Experten nach oben. Sie wissen, welcher Kran die ergonomische Hebehilfe ideal ergänzt.

Das Angebot ist ebenso vielfältig wie die Einsatzszenarien: Hänge- und Portalkrananlagen ermöglichen große Arbeitsbereiche und tragen bis zu 1.200 Kilogramm. Schwenkkrane können an vorhandenen Hallensäulen oder der Wand platzsparend befestigt werden. Fehlen diese werden sie mit Kransäule und Grundplatte am Boden verdübelt und sichern die ergonomische Handhabung für Traglasten bis 1.000 Kilogramm.

Sonderlösungen ermöglichen das Umfahren von Störkonturen oder den Einsatz von Vakuum-Schlauchhebern in niedrigeren Räumen. Der gemeinsame Nenner: Sie sind alle modular aufgebaut und flexibel integrierbar. Zudem – und hier zeigt sich, dass sie weitaus mehr als nur zusätzliche Reichweite bieten – sind sie aus Aluminium und somit besonders leichtgängig. Der Kraftaufwand zum Anfahren und Bewegen reduziert sich im Vergleich zu einer Stahlalternative um 60 Prozent. Kurz: Sie sorgen für zusätzliche Ergonomie im Handhabungsalltag.

„Wir erreichen das durch das sehr günstige Verhältnis von Eigengewicht zu Traglast und mithilfe spezieller Leichtlaufrollen“, erklärt Michael Schlaich. Er verantwortet seit Oktober 2018 die Geschäftsentwicklung Handhabung.

Der Schwenk von Stahl zu Aluminium kam vor rund 15 Jahren: Statt Stahlkrane zuzukaufen, entwickelte Schmalz einen modularen Baukasten für Kransysteme auf der Basis von Aluminium-Profilen. Dieser ist speziell auf die wahlweise Kombination mit Vakuum-Schlauchhebern der Jumbo-Familie, Vakuum-Hebegeräten der VacuMaster-Reihe und Kettenzügen zugeschnitten. Basierend auf fünf verschiedenen Strangpressprofilen aus Aluminium mit Hohlkammer, konfigurieren die Berater zusammen mit dem Anwender eine gewichts-, traglast- und kostenoptimierte Krananlage.

Ihnen stehen dabei für die Auslegung individueller Kranlösungen zahlreiche Zusatz-Komponenten wie beispielsweise Aufbockungen zur Anpassung der Krananlage an geringe Raumhöhen oder Servicestationen für den einfachen Austausch von Transporthängern zur Verfügung. Aufmaß nehmen gehört ebenso zum Service wie Praxistests an Musterkränen bei Schmalz vor Ort. „Unser Baukastensystem hat viele Vorteile. Einer ist, dass wir für jede Aufgabe die passende Lösung in kurzer Zeit umsetzen können“, erzählt Schlaich. Zudem ist Schmalz dank des modularen Aufbaus schnell mit Ersatzteilen vor Ort und kann einzelne Komponenten austauschen oder das System erweitern. Egal ob neu oder erweitert – die Sicherheit ist immer gewährleistet, wie Michael Schlaich bekräftigt: „Alle unsere Systeme sind durch unabhängige Festigkeitsberechnungen aller tragenden Komponenten geprüft und damit sicher!“

270 Grad Ergonomie

„Am häufigsten wird der Säulenschwenkkran angefragt. Er ist universell, braucht nicht zwingend eine Wand oder Decke. Die Variante mit Kransäule und mobiler Grundplatte lässt sich mithilfe eines Gabelstaplers flexibel umsetzen, wenn der Kunde das Hallenlayout ändert“, erläutert der Leiter Geschäftsentwicklung. „Meist ist die maximale Traglast eines Krans nicht entscheidend. In Kombination mit dem Vakuum-Schlauchheber zählt vielmehr die Dynamik, Leichtgängigkeit und somit die Bedienerfreundlichkeit und der Gewinn für die Gesundheit des Anwenders“, betont der Manager. Der Ausleger kann bis zu sechs Meter lang sein und wenn gewünscht um 270 Grad geschwenkt werden.

Neben der Standardversion gibt es mehrere Spezialausführungen: Mit dem Aluminium-Flachausleger hat Schmalz im Jahr 2018 eine Variante auf den Markt gebracht, die den Einsatz von Vakuum-Schlauchhebern auch in niedrigeren Räumen erlaubt. „Davor nutzten wir eine Stahlkonstruktion. Diese war schwerer zu bewegen und baute nicht so flach. Nun gewinnen wir nicht nur fast zehn Zentimeter, sondern lösen auch in niedrigeren Räumen Handhabungsaufgaben mit maximaler Ergonomie“, ergänzt Schlaich.

Zusätzlichen Platz spart die neue Energiezuführung Schmalz V-Chain: Sie verpackt das Schlauchpaket der Vakuum-Zufuhr in eine Schleppkette – keine herabhängenden Schlaufen bedeuten, dass auch Gabelstapler gefahrlos unter dem Ausleger durchfahren können. Sind Hallensäulen oder Maschinen im Weg oder sind Arbeitsbereiche schwer erreichbar, kommen der Knickarm- oder Teleskopausleger zum Einsatz. „Beide Spezialkrane sind jetzt auch als modulares Baukastensystem erhältlich. Das ermöglicht individuelle Kran-Konfigurationen und somit noch flexiblere Handhabungslösungen“, berichtet Michael Schlaich.

Unter der Decke

Sind höhere Lasten zu tragen oder muss ein größerer Arbeitsbereich abgedeckt werden, konzipiert Schmalz Portal- oder Hängekrane. „Besonders eindrucksvoll sind die Anlagen, die einige Quadratmeter Fläche überspannen“, sagt Schlaich. Häufig hängen dabei auch mehrere Vakuumheber in einem System – so deckt ein Schienensystem mehrere Arbeitsplätze zum Beispiel im Versand, in Montagelinien oder der Kofferabfertigung im Flughafen ab.

Ein elektrischer Fahrantrieb für Hängekrananlagen unterstützt den Anwender optional beim Bewegen und Positionieren von Lasten bis 800 Kilogramm. Soft-Start und -Stopp machen das Anfahren und Anhalten leise und reduzieren die Schwingungen. „Der Antrieb ist eine ideale Erweiterung für unseren Kettenzug, der solo oder in Kombination mit dem Vakuum-Hebegerät VacuMaster schwere Lasten hebt“, ergänzt Schlaich. Dabei muss es nicht immer das Komplettsystem aus Kran und Vakuum-Handhabungssystem sein. Schmalz konfiguriert ebenso Krananlagen, die die Anwender mit kundeneigenen Hebelösungen wie beispielsweise Gurten kombinieren können.

Bleibt der Kran analog?

Schmalz ist bekannt für seine smarten Vakuum-Systeme. Im Kranbereich geht es eher bodenständig zu. Doch da wo es sinnvoll ist, finden sich Anknüpfungspunkte, wie beispielsweise die Schwenkwinkelbegrenzung mit Prozessüberwachung zeigt. Ein zweikanaliger Schalter mit Rollenhebel ist seitlich am Kranausleger montiert. Mit ihm kommuniziert die Steuerung der umliegenden Anlage, um Verfahrwege oder Bearbeitungsschritte und Maschinen frei zu geben oder zu blockieren. „Natürlich macht auch der Kran die Digitalisierung mit. Er ist bisher aber eher ein Statist. Paradigmenwechsel erfolgt durch die verschiedenen Vakuum-Handhabungssysteme“, erklärt Schlaich.

Über J. Schmalz GmbH:

Schmalz ist Marktführer in der Automatisierung mit Vakuum sowie für ergonomische Handhabungssysteme. Die Produkte des international aufgestellten Unternehmens kommen in Anwendungen der Logistik genauso zum Einsatz wie in der Automobilindustrie, der Elektronikbranche oder der Möbelproduktion. Zum breiten Spektrum im Geschäftsfeld Vakuum-Automation zählen einzelne Komponenten wie Sauggreifer oder Vakuum-Erzeuger, komplette Greifsysteme und Spannlösungen zum Festhalten von Werkstücken, beispielsweise auf CNC-Bearbeitungszentren. Im Geschäftsfeld Handhabung bietet Schmalz mit Vakuumhebern und Kransystemen innovative Handhabungslösungen für Industrie und Handwerk. Mit dem Geschäftsfeld Energiespeicher baut das Unternehmen ein weiteres Standbein im Bereich der stationären Energiespeicher auf.

Schmalz ist mit eigenen Standorten und Handelspartnern in mehr als 80 Ländern auf allen wichtigen Märkten vertreten. Das Familienunternehmen beschäftigt am deutschen Hauptsitz (Glatten, Schwarzwald) sowie in 22 weiteren Gesellschaften weltweit rund 1.700 Mitarbeitende.

Quelle und Bilder: J. Schmalz GmbH

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