Berliner Stahldialog: Zypries für freien Handel

von Alexander Kirschbaum

Unter dem Motto „Globale Herausforderungen – Regionale Perspektiven“ haben im Rahmen des Berliner Stahldialogs am Dienstag, dem 16. Mai 2017, Vertreter aus Wirtschaft und Politik über die Zukunftsperspektiven am Stahlstandort Deutschland diskutiert. Rund 300 Gäste nahmen an der Veranstaltung der Wirtschaftsvereinigung Stahl teil. Einen besonderen Stellenwert in der Diskussion hatten Chinas Rolle auf dem globalen Stahlmarkt und die aktuellen handelspolitischen Entwicklungen in den USA.

„Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa wird von verschiedenen Seiten herausgefordert“, erklärte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Der Verbandspräsident spielte damit auf chinesische Importe in die EU sowie protektionistische Tendenzen in den USA an. „An der Stahlindustrie macht sich beispielhaft fest, ob und wie die EU auf Gefährdungen ihrer industriellen Basis reagieren wird“, so Kerkhoff.

Gastrednerin Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, plädierte in ihrer Keynote für einen freien und fairen weltweiten Handel: „Als exportorientierte Volkswirtschaft braucht Deutschland fairen Zugang zu den internationalen Märkten und faire Wettbewerbsbedingungen. Auf meiner China-Reise habe ich deshalb auch die derzeitige Schieflage auf dem Weltstahlmarkt adressiert. Nächste Woche werde ich in den USA Gespräche dazu führen.“  Im Hinblick auf den europäischen Emissionsrechtehandel sagte die Bundeswirtschaftsministerin in ihrer Rede: „Wir brauchen beides: eine ambitionierte Klimapolitik, aber auch eine starke Industriepolitik: Das 20-Prozent-Industrieziel muss den gleichen Stellenwert haben wie das 20-Prozent-Klimaziel."

Quelle: BMWi  Vorschau-Foto: Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie (Foto: Susie Knoll)

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