Schwieriges Umfeld bei Rohstoffen

von Angelika Albrecht


Dem Beratungsunternehmen Wood Mackenzie zufolge dürfte Peru seine Position als zweitgrößter Kupferminenproduzent langfristig an die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) verlieren. Bereits im vergangenen Jahr lag die Minenproduktion in den beiden Ländern laut Daten des USGS mit 2,2 Mio. Tonnen gleichauf. Dies ist mitunter darauf zurückzuführen, dass viele geplante neue Minenprojekte in Peru derzeit nicht weiterentwickelt werden. Hinzukommt, dass der Erzgehalt im Kongo höher ist und daher die Produktion einfacher gesteigert werden kann.

Damit könnte Peru auf das gleiche Problem stoßen wie Top-Produzent Chile, das in den letzten Jahren u.a. aufgrund eines abnehmenden Erzgehalts eine tendenziell rückläufige Produktion verzeichnet hat. Für das langfristige Kupferangebot ist das nicht gerade eine gute Nachricht, zumal der (artisanale Klein-) Bergbau in der DR Kongo aus menschenrechtlicher wie auch umwelttechnischer Sicht alles andere als einen guten Ruf hat. Sofern die dortigen Missstände nicht behoben werden, dürften viele Unternehmen Metalle aus dem Land meiden. Dies dürfte das Kupferangebot langfristig stärker verknappen als es auf den ersten Blick erscheint.

Indonesien will geplante Steuer auf Nickelprodukte vorerst verschieben

Die indonesische Regierung hat angekündigt, eine geplante Steuer auf Nickelprodukte vorerst zu verschieben. Grund ist, dass sie zunächst einen Preisindex erstellen möchte, der dazu verwendet wird, die Steuern und Abgaben zu berechnen. Hierfür holt sich die Regierung derzeit Vorschläge von verschiedenen Index-Anbietern ein. Sie plant den Index bis Ende des Jahres bereitzustellen. Dieser würde in erster Linie Nickel der Klasse 2 enthalten, da dies vorwiegend in Indonesien produziert wird, wohingegen an der LME Nickel der Klasse 1 gehandelt wird.

Zu den enthaltenen Produkten könnte etwa Nickelroheisen, MHP (Mixed Hydroxide Precipitate) sowie Nickel Matte zählen, wobei die beiden letzteren in höherwertiges Nickel für die Verwendung in E-Auto-Batterien umgewandelt werden können. Entsprechend ist die Ankündigung auch für das kurzfristige Angebot von Nickel der Klasse 1 eine positive Nachricht und somit für den Preis an der LME belastend. Allerdings: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Solange die Regierung an den Plänen für die Exportssteuer festhält, bleiben Angebotsrisiken bestehen und sprechen damit gegen einen stärkeren Preisrückgang.



Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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