Begleitung von Stahlunternehmen bei Transformationsprozessen
von Hubert Hunscheidt

Wie gestalten Unternehmen den Wandel in einer digitalisierten und demografisch sich verändernden Arbeitswelt, wenn gleichzeitig die Vielfalt der Belegschaft steigt? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines neuen Forschungs- und Entwicklungsprojekts der Universität Osnabrück und der Georgsmarienhütte GmbH. Das Projekt „Vielfalt trifft Transformation (ViTra) - Die Rolle der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der digitalen und demografischen Transformation“ wird seit dem 1. Mai 2025 von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.
Der zunehmende Digitalisierungsdruck in der Stahlindustrie und der demografische Wandel, der zu einer wachsenden Bedeutung der Diversität innerhalb der Belegschaft führt, hat große Auswirkungen auf das Unternehmen und die Beschäftigten. Damit verbunden sind Unsicherheiten und eine veränderte Identifikation mit Beruf, Tätigkeit und Betrieb. Das Projekt greift die bisher vernachlässigte Perspektive der Auszubildenden und Arbeitnehmenden auf und adressiert deren Haltungen sowie Interessen.
„Wir freuen uns auf die wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Osnabrück, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die sowohl den digitalen Wandel, als auch die wachsende Vielfalt in Unternehmen berücksichtigen“, sagt Juniorprofessorin und Projektleitung Dr. Dana Bergmann, Institut für Erziehungswissenschaften an der Uni Osnabrück.
„Das Besondere an „ViTra“ ist der ko-konstruktive Forschungsansatz“, betont die Projektleitung Dr. Katharina Wehking, ebenfalls vom Institut für Erziehungswissenschaften. „Alle Beteiligten – von der Unternehmensleitung über den Betriebsrat bis hin zu Auszubildenden und Arbeitnehmenden – werden von Anfang an aktiv in den Forschungsprozess eingebunden“, so Wehking weiter.
Der Betriebsrat, ein wesentlicher Mitbestimmungsakteur der Georgsmarienhütte GmbH, nimmt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle ein. Dieser gewährleistet nicht nur die Mitbestimmung und Interessen der Auszubildenden und Arbeitnehmenden, sondern interveniert auch bei der Begegnung von möglichen Konfliktpotentialen im Kontext der digitalen Transformation. Das Projekt wird von der Hans-Böckler-Stiftung finanziert. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Transformationsprozesse nachhaltig und demokratisch zu gestalten.
Quelle: Universität Osnabrück / Foto: Fotolia