BDI zum EU-2040-Klimaziel: Unbedingt mehr Flexibilität als bisher ermöglichen

von Hubert Hunscheidt

„Die EU muss für die Erreichung ihres hochambitionierten Klimaziels unbedingt mehr Flexibilität als bisher ermöglichen. Das heute von der Kommission vorgeschlagene EU-Klimaziel erfordert mindestens eine Verdreifachung der jährlichen Minderungsanstrengungen im Vergleich zu den letzten 33 Jahren (1990-2023).  

Die Anrechnung hochqualifizierter und glaubwürdiger internationaler Minderungsgutschriften gemäß Pariser Klimaabkommen auf das EU-Ziel muss möglich sein. Unabdingbar sind jedoch auch und vor allem Investitionen innerhalb der EU, die bisher aufgrund mangelhafter Rahmenbedingungen in der notwendigen Dimension ausbleiben.  

Die von der Kommission in Aussicht gestellte Anrechnung internationaler Minderungsgutschriften ist grundsätzlich zu begrüßen. Ihre Umsetzung darf jedoch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Vor allem die Industrie, die im ETS besonders ambitionierte Reduktionsziele erfüllen muss, braucht vor 2030 Klarheit darüber, dass ihr dieses wichtige Ventil in der Zeit nach 2030 zur Verfügung steht.

Das Minderungsziel bis 2040 steht und fällt mit dem erfolgreichen Hochlauf von CO₂-Entnahmetechnologien. Dafür braucht es jetzt Investitionssicherheit und den raschen Aufbau einer grenzüberschreitenden CO₂-Infrastruktur in Europa.

Damit europäische Klimapolitik weltweit Wirkung entfaltet, braucht es Lösungen, die Wachstum und Klimaschutz zusammenbringen und so zum Exportschlager werden. Nur so wird Europa weltweit zum Vorbild für ambitionierten Klimaschutz.“

Quelle: BDI e.V. / Foto: marketSTEEL