Bauindustrie auf Expansionskurs

von Alexander Kirschbaum

"Das deutsche Bauhauptgewerbe bewegt sich weiter auf Expansionskurs. Wir haben deshalb unsere Jahresauftaktprognose über die Entwicklung der baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe von nominal 4 % auf 6 % angehoben", erklärte heute in Berlin der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Peter Hübner. Bei stärker steigenden Preisen als 2017 dürfte dies einem realen Wachstum von 2 % entsprechen. Für 2019 geht der Hauptverband von einem nominalen Umsatzplus in gleicher Höhe aus.

Treiber der Baukonjunktur bleibe auch 2018 der Wohnungsneubau: Hübner rechnet hier mit einem weiteren Anstieg der Fertigstellungszahlen auf 330.000 bis 340.000 Einheiten. Für den gesamten Wohnungsbau einschließlich der Modernisierung erwartet der Hauptverband ein Umsatzplus von nominal 7 %.

Der Wirtschaftsbau hat im vergangenen Jahr den Anschluss an den allgemeinen Bauaufschwung geschafft: "Der Investitionsstandort Deutschland - noch vor einigen Jahren als unattraktiv abgeschrieben - erlebt derzeit eine Renaissance", so Hübner. Als positive Wachstumsfaktoren nannte Hübner die anhaltende Investitionsneigung des verarbeitenden Gewerbes, insbesondere der Industrie, die lebhafte Nachfrage nach Büroarbeitsplätzen, die vorsichtige Belebung beim Breitbandausbau sowie die Investitionsbereitschaft der Deutschen Bahn AG, die sowohl den Netzausbau als auch die Modernisierung ihrer Bahnhöfe vorantreibe. Der Hauptverband rechnet vor diesem Hintergrund für 2018 mit einem Umsatzplus von 5 %.

Investitionswende im Verkehrswegebau

Im öffentlichen Bau profitiert die deutsche Bauwirtschaft derzeit von der Investitionswende des Bundes im Verkehrswegebau. Von 2014 bis 2017 seien die Verkehrsinvestitionen des Bundes von 10,3 auf gut 13,4 Mrd. Euro gestiegen. Für das laufende Jahr sei ein weiterer Aufwuchs der Investitionsmittel auf 14,2 Mrd. Euro vorgesehen.

Dagegen stecken viele Kommunen weiterhin im Investitionsstau: Zwar hätten die Städte und Gemeinden in den vergangenen Jahren ihre Ausgaben für Baumaßnahmen erhöht, erklärte Präsident Hübner, dieser Zuwachs reiche jedoch nicht aus, um den anhaltenden Werteverzehr des öffentlichen Kapitalstocks zu bremsen.

Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie  Vorschau-Foto: marketSTEEL

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