Bahnstreik - kommt der zehnte? Lkw werden knapp

Wenn die eigenständige Verhandlungsrunde um einen neuen Tarif zwischen EVG und Bahn AG scheitert, sieht die Gewerkschaft Streik durchaus als eine Antwortmöglichkeit. Die GdL hat in den zehn Monaten zuvor neun Ausstands-Zeiten eingelegt. Aus diesem Grunde, so Bahn-Vorstand Ulrich Homburg, hätten die Großkunden im Güterverkehr für ihre Transporte ein zweites Standbein geschaffen.

Dieter Schweer von der BDI-Hauptgeschäftsführung (Bundesverband der Deutschen Industrie) sieht den Ruf Deutschlands als verlässlicher Logistik-Standort in Verruf gebracht. Neben der besonders betroffenen Stahl-Wirtschaft klagt auch die Chemiebranche über hohe Zusatzkosten. Dort haben ebenfalls viele Firmen ihre Transporte von der Schiene auf die Straße umgeplant. Daher kommen mittlerweile auf einen leeren Lkw sechs Frachten, die eigentlich transportiert werden müssten – das lässt die Logistikkosten steigen.

Bei der größten Transport-Plattform Europas, der TimoCom im rheinländischen Erkrath, zeigt das Transport-Barometer aktuell ein Fracht- zu Laderaumverhältnis von 85 zu 15 für innerdeutsche Logistik-Orders. Bei weiteren Streiktagen rechnen Experten mit unterschiedlichen Zahlenwerten, die den gesamtwirtschaftlichen Tagesverlust jeweils zwischen 50 bis 100 Millionen Euro beziffern.

Quelle: marketSTEEL

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