Australien erwartet steigende Eisenerzexporte in den nächsten Jahren

von Angelika Albrecht

Laut Meldungen der Commerzbank-Rohstoff-Experten hat das australische Ministerium für Industrie, Wissenschaft, Energie und Bergbau  diese Woche seine kurz- und langfristigen Schätzungen zu den Exporten der größten Eisenerzproduzentenländer etwas nach unten angepasst. Das Ministerium erwartet, dass Australien, der größte Produzent, seine Ausfuhren in diesem Jahr um 5,4% auf 919 Mio. Tonnen steigert. Dies wäre ein Rekordwert. In den Jahren danach soll die Wachstumsdynamik abnehmen.

Die Marke von 1 Mrd. Tonnen soll im Jahr 2025 geknackt werden. Die steigenden Exporte in den kommenden Jahren basieren auf dem Hochfahren neuer Minen im Westen des Landes. Brasilien als zweitgrößter Produzent soll den Schätzungen des Ministeriums zufolge in diesem Jahr 4,5% mehr Eisenerz exportieren (375 Mio. Tonnen). Nächstes Jahr soll dann ein Rekordwert von 400 Mio. Tonnen erreicht werden.

Das Ministerium hat darüber hinaus seine Schätzung für die Eisenerzimporte Chinas, dem weltgrößten Importeur, etwas nach unten genommen. Sie dürften in diesem und im nächsten Jahr in etwa auf dem Niveau des letzten Jahres (rund 1,1 Mrd. Tonnen) stagnieren, bevor sie in den Folgejahren leicht sinken sollen. China will zukünftig mehr Eisenerz im eigenen Land fördern und mehr Stahlschrott in der Stahlproduktion verwenden.

Der Eisenerzpreis an der SGX in Singapur ist laut Commerzbank im ersten Quartal um 32% gestiegen und hat damit seine im November begonnene Erholungsbewegung fortgesetzt. Aktuell notiert er bei über 150 USD je Tonne. Den Preisanstieg führt die Research-Abteilung der Commerzbank auf die wieder höhere Stahlproduktion in China zurück. Zudem wird erwartet, dass die chinesische Regierung die Wirtschaft unterstützt. Und zu guter Letzt sind Angebotssorgen wegen des Krieges in der Ukraine aufgekommen. Laut Angaben des australischen Ministeriums haben Russland und die Ukraine im letzten Jahr zusammen rund 72 Mio. Tonnen Eisenerz exportiert.


Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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