Ausbau der Energie-Effizienz-Netzwerke von Wirtschaft und BMWI

Berlin - Bundesregierung und 21 Verbände der Wirtschaft starten ab Januar 2021 Initiative für Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke. Heute wurde das Vereinbarungsdokument final unterzeichnet.

Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium haben heute gemeinsam mit Verbänden und Organisationen der Wirtschaft die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke vereinbart.

Bis Ende 2025 sollen bis zu 350 neue Netzwerke etabliert und damit bis zu sechs Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Dabei werden Klimaschutzaspekte in den Netzwerken eine stärkere Rolle spielen.

Bislang gibt es schon 278 Netzwerke. Die gemeinsame Initiative soll für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz in Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe sorgen.

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl begrüßte den Schritt: „Für die Stahlindustrie in Deutschland ist der effiziente Umgang mit Energie ein bedeutendes Thema. Energieeffizienz-Netzwerke können helfen, Effizienzpotenziale zu identifizieren und zu heben. Eine weitere Beteiligung der Stahlindustrie an der Fortführung der Initiative ist daher selbstverständlich.“

"Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ist ein Erfolg und deshalb werden wir sie weiter fortsetzen und ausbauen. Bis Mitte 2020 konnten die Netzwerke bereits fast 5 Millionen Tonnen CO2 einsparen und sind damit voll auf Kurs, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Der Erfolg der ersten Phase zeigt, wie viel Innovationskraft entsteht, wenn die Wirtschaft Energieeffizienz und Energiewende freiwillig voranbringt. Dem wollen wir noch mehr Raum geben, deshalb haben wir entschieden, die Initiative fortzusetzen und bewusst das Thema Klimaschutz stärker zu adressieren", sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

"Mit den Netzwerken haben wir in den vergangen fünf Jahren ein Instrument aufgebaut, von dem Umwelt und Unternehmen gleichermaßen profitieren. Die heute unterzeichnete Vereinbarung initiiert bis zu 350 weitere Netzwerke. Das ist ein großer Schritt für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der deutschen Wirtschaft. Mit über 30 Trägern aus Wirtschaftsverbänden und regionalen Kooperationspartnern haben wir ein starkes Bündnis für mehr Klimaschutz", sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

Erfolgreicher Klimaschutz durch Know-how-Transfer

Ein Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk besteht aus 8 bis 15 Unternehmen. Jedes Unternehmen entwickelt mit Hilfe eines erfahrenen Energieberaters ein Einsparziel und individuelle Maßnahmen. In einem professionell begleiteten Erfahrungsaustausch setzen sich die Unternehmen dann ein gemeinsames Ziel für ihre Netzwerkarbeit. Bei der Umsetzung profitieren die beteiligten Unternehmen vor allem vom gegenseitigen Knowhow-Transfer, z. B. über besonders effiziente Technologien, neue Betriebskonzepte oder Fördermöglichkeiten. Auch energie- und klimapolitische Anforderungen des Gesetzgebers an Unternehmen wie beispielsweise Energieaudits können so gemeinsam – und somit stärker – im Netzwerk angegangen und gelöst werden.

Die unterzeichnenden Verbände und Organisationen der Wirtschaft haben zugesagt, die Verbreitung von Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken bei den Unternehmen zu fördern, zum Beispiel indem sie als Initiatoren von Netzwerken auftreten. Die Bundesregierung wird die Initiative in der Praxis unterstützen, in dem sie beispielsweise eine Geschäftsstelle und ein begleitendes Monitoring bereitstellt. Zusätzlich unterstützen zahlreiche regionale Koordinatoren die Initiative als Ansprechpartner vor Ort. Die Erfolge der Netzwerke werden durch ein jährliches Monitoring ausgewertet.

Eine Erfolgsgeschichte geht in die Fortsetzung

Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke hat sich seit 2014 als eines der erfolgreichsten Instrumente des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE), der ein Teil des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 ist, bewährt. Die Netzwerke sind erfolgreicher als erwartet, wenngleich die ursprünglich von der Wirtschaft avisierten 500 Netzwerke nicht erreicht wurden. Dank der zahlreichen Effizienz-Maßnahmen der Unternehmen wird nach Berechnungen des begleitenden Monitorings das CO2-Einsparziel von fünf Millionen Tonnen CO2 bis Ende 2020 voraussichtlich bereits mit 295 Netzwerken erreicht. Bis heute wurden im Rahmen der Initiative 278 Netzwerke gegründet.


Über die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke

Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke (IEEN) ist ein Aktionsbündnis zwischen der Bundesregierung und 22 Verbänden und Organisationen der deutschen Wirtschaft. Sie verfolgt das Ziel, deutschlandweit 500 neue Energieeffizienz-Netzwerke bis Ende 2020 zu gründen. Im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) werden den Netzwerken bis 2020 rund 75 Petajoule Energieeinsparung und 5 Millionen Tonnen Treibhausgas-Minderung zugerechnet. Hier finden Sie die offizielle Vereinbarung zur Initiative.

Ein Energieeffizienz-Netzwerk ist ein freiwilliger, systematischer, zielgerichteter und unbürokratischer Erfahrungs- und Ideenaustausch von branchenspezifischen oder –übergreifenden Unternehmen über einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren. Jedes Netzwerk besteht in der Regel aus 8 bis 15, mindestens jedoch 5 Unternehmen und wird durch einen Träger initiiert – dies können neben Wirtschaftsverbänden und -organisationen auch Kammern, Energieversorger, Unternehmen, Kommunen, Dienstleister oder Energieagenturen sein. Mehr zu der Initiative HIER


Quelle und Bilder: Initiative Energieeffizienz-Netzwerke             

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