Auftragseingang in der Industrie im Plus von 27,9 Prozent

von Hubert Hunscheidt

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt 27,9 % höher als im Mai 2020. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2019 gab es einen kalenderbereinigten Rückgang um 11,3 %. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt 23,8 % höher als im Mai 2020.

Die Corona-Krise prägt seit einigen Monaten die Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt um 11,3 % niedriger.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Aufträge aus dem Inland im Juni 2020 um 35,3 %, die Auslandsaufträge erhöhten sich um 22,0 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 22,3 % zu. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland stiegen um 21,7 % gegenüber Mai 2020.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im Juni 2020 mit 10,6 % über dem Vormonat. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Anstieg um 45,7 %. Im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge um 1,1 %.

In der Automobilindustrie ist der Auftragseingang im Juni 2020 wieder deutlich angestiegen (+66,5 % zum Vormonat). Er liegt aber noch um 12,2 % niedriger als im Februar 2020.

Für Mai 2020 ergab sich insgesamt ein Anstieg um 10,4 % gegenüber April 2020. Das im Vormonat veröffentlichte vorläufige Ergebnis wurde damit bestätigt.

Umsatz: +12,5 % saisonbereinigt zum Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt um 12,5 % höher als im Vormonat. Für Mai 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 9,7 % gegenüber April 2020 (vorläufiger Wert: +10,6 %). Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt 14,7 % niedriger.

In der Automobilindustrie ist der Umsatz im Juni 2020 wieder deutlich angestiegen (+53,5 % zum Vormonat). Er liegt aber noch um 20,6 % niedriger als im Februar 2020.

Quelle: Statistisches Bundesamt / Vorschaufoto: marketSTEEL

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