Auch zum Jahresende in der Rezession

von Hubert Hunscheidt

Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) in Deutschland bleibt auch zum Jahresende in der Rezession stecken. Nach Daten des Statistischen Bundesamts für November 2019 ist keine spürbare Verbesserung im Produktionsniveau zu erkennen. So lag die M+E-Produktion im Durchschnitt der Monate Oktober und November saisonbereinigt um zwei Prozent unter dem Wert des dritten Quartals. Gesamtmetall-Chefvolkswirt Dr. Michael Stahl: "Damit ist schon jetzt klar, dass die M+E-Industrie das Jahr mit einem Minus von gut fünf Prozent in der Produktion abschließen wird und 2019 komplett als Rezessionsjahr verbuchen muss. Das ist das größte Minus seit der Wirtschaftskrise 2009."
 
Von Januar bis November lag die M+E-Produktion um minus 5,2 Prozent unter dem Wert des gleichen Vorjahreszeitraumes. Dabei bestimmt weiterhin der Automobilbau mit minus 11 Prozent das Tempo des Rückgangs, gefolgt von der Elektroindustrie mit minus 4 Prozent.
 
Auch eine Wende in der M+E-Konjunktur ist nach wie vor nicht auszumachen. Die Auftragseingänge im November sind mit minus 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat sehr enttäuschend ausgefallen. Von Januar bis November 2019 sind die Auftragseingänge gar um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Während sich hier das Minus im Automobilbau (minus 3,8 Prozent) langsam abschwächt, geraten der Maschinenbau (minus 9,8 Prozent) und die Elektroindustrie (minus 5,1 Prozent) noch stärker in den Abwärtstrend.
 
Durch den Rückgang der Produktion sehen sich die Unternehmen gezwungen, Beschäftigung abzubauen. Seit Mai 2019 sinkt daher die Zahl der Mitarbeiter; bis Oktober um rund 16.000. Gleichzeitig gab es im September nach ersten Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) 56.000 Arbeitnehmer in konjunkturell bedingter Kurzarbeit. Im 4. Quartal 2019 haben die Unternehmen Kurzarbeit für rund 100.000 Personen bei der BA angezeigt. Das war fünfmal so viel wie im ersten Quartal 2019.
 
Stahl weiter: "Die M+E-Industrie muss sich auch zu Jahresbeginn auf eine Fortsetzung der Konjunkturschwäche einstellen. Dies ist nicht zuletzt der unsicheren weltpolitischen Lage geschuldet, von der unsere exportorientierte Industrie besonders betroffen ist."
 

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