Aluminium- und Nickelpreis niedriger, chinesische Aluminiumexporte in die EU gefallen

von Angelika Albrecht

Nachdem das neue US-Sanktionspaket gegen Russland keine verschärften Maßnahmen gegen den russischen Metallsektor enthielt, ging laut Commerzbank Research insbesondere dem Aluminium- wie auch dem Nickelpreis zu Beginn der neuen Woche die Puste aus. Der Kupferpreis erhielt derweil Gegenwind aus China, wo die Lagerbestände an der SHFE einen deutlichen Sprung verzeichneten, was auf eine anhaltend schwache Nachfrage auch nach Ende der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten hindeutet.

Vorerst halten die Commerzbank Rohstoffspezialisten das Abwärtspotenzial bei den Metallpreisen jedoch für begrenzt. Schließlich könnten im Zuge des am 5. März stattfindenden Nationalen Volkskongresses neue weitreichendere Stimulusmaßnahmen beschlossen werden, die Hoffnungen auf eine nennenswertere Nachfragebelebung im größten Absatzmarkt für die Industriemetalle aufkommen lassen könnten.

Chinesische Aluminiumexporte in die EU deutlich fallen

Einem Bericht des Nicht-Eisenmetallverbandes Chinas zufolge sind die chinesischen Exporte von Aluminiumprodukten, die zukünftig vom CO2-Grenzausgleichsmechanismus der EU betroffen sein sollen, in die EU im vergangenen Jahr um 30% gegenüber Vorjahr gefallen. Einem Reuters-Bericht zufolge wird dies auf die Einführung der ersten Stufe des CO2-Grenzausgleichsmechanismus im letzten Jahr zurückgeführt. Diese verlangt von Importeuren, den CO2-Ausstoß von ausgewählten (energieintensiven) Gütern auszuweisen.

Zunächst sollen lediglich Daten erhoben werden. Emissionsrechte auf diese CO2-Ausstöße müssen erst ab Jahr 2026 erworben werden. Es wird somit suggeriert, dass allein die Datenweitergabe ein Hindernis für einige chinesische Produzenten darstellt. Dies mag der Fall sein. Allerdings bezweifelt die Commerzbank, dass dies der alleinige Grund für den Exporteinbruch ist. Vielmehr sind die gesamten Aluminiumexporte Chinas auf Basis von Daten der Zollbehörde im vergangenen Jahr um rund 20% gefallen, was eher auf eine allgemein schwache Auslandsnachfrage hindeutet. Diese lässt sich wiederum mit einer aufgrund der stark gestiegenen Zinsen schwächeren Konjunktur in vielen großen Wirtschaftsräumen erklären.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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