Alfred-Krupp-Nachfahren kritisieren Krupp-Stiftung

Düsseldorf - Das Handelsblatt berichtet am 8.8.2018 von einem Gespräch mit den Nachfahren von Alfried Krupp. Diese werfen dem Krupp-Stiftungskuratorium mangelhafte unternehmerische Kompetenz vor. Sie klagen nach dem Weggang von CEO und Chairman die Krupp-Stiftung an, sie sei passiv, hätte keine Strategie, keinen Fokus und überließe den Handlungsspielraum den Kapitalaktivisten. Die Krupp-Stiftung als größter Aktionär von Thyssen-Krupp habe das frühere und aktuelle Chaos nicht verhindert.

Obwohl der Stiftungsname "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung" lautet, sind in der Stiftung der Familienrat und damit die Nachfahren der Familie Krupp offensichtlich nicht vertreten und haben somit auch kein Mitspracherecht.

Ein Auftrag der Stiftung laute – so die Handelsblattgäste Eckbert und Friedrich von Bohlen und Halbach sowie Diana Friz - „die Einheit des Unternehmens Friedrich Krupp dem Willen seiner Vorfahren entsprechend auch für die fernere Zukunft zu wahren“. Diesem Auftrag sei die Stiftung nicht nachgekommen.

Schon die Zusammensetzung der Stiftung mache die mangelhafte Unternehmerkompetenz deutlich, so der Vorwurf im Handelsblattgespräch. Da seien „hochrangige Wissenschaftler, ein Journalist, ein Jurist, eine Kunsthistorikerin. Und natürlich die Vorsitzende, eine hochgescheite Mathematikerin – aber keine Unternehmerin.“

Fokussierung hätten auch die beiden Finanzinvestoren Cevian und Elliott gerne – allerdings auf der unternehmerischen Ebene: Sie wollen die Unternehmenseinheiten unabhängiger führen, gegebenenfalls einzelne Sparten auch verkaufen.

Die Krupp-Nachfahren, die selbst als Unternehmer tätig waren bzw. sind, haben kein Problem damit, dass möglicherweise in Zukunft andere Produkte als Stahl verkauft werden. Ziel müsse jedoch sein, dass das Unternehmen weiterlebe und Geld verdiene. Womit, das sei eine sekundäre Thematik.

Quelle: www.handelsblatt.com / Vorschaubild: Thyssenkruppmedia

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