250.000 M+E-Arbeitsplätze weniger als 2019

von Hubert Hunscheidt

Saison­be­rei­nigt waren es im Vergleich zum Vormonat Juni 12.000 Arbeits­plätze weniger in Deut­sch­lands größter Indus­trieb­ranche. Gegenüber Juli 2024 waren es 109.400 M+E-Beschäf­tigte weniger, was einem Rückgang um 2,8 Prozent entsprach. Im Vergleich zum Höchst­stand 2019 sind in der M+E-Industrie 251.800 Arbeits­plätze verlo­ren­ge­gangen.

Gesamt­me­tall-Chef­volks­wirt Lars Kroemer: „Die Konjunktur stabi­li­siert sich nur zögerlich. Gleich­zeitig belasten die unge­lösten Stand­ort­pro­bleme Unter­nehmen und Arbeits­plätze massiv. 250.000 Arbeits­plätze weniger seit 2019 bedeuten einen Verlust an Wirt­schafts­kraft von über 25 Milli­arden Euro. Ob Energie, Steuern, Sozi­a­l­ab­gaben und Büro­kratie – der Standort Deut­sch­land ist nicht wett­be­werbs­fähig. Wir setzen weiterhin auf die Bundes­re­gie­rung, dass diese jetzt mutige Reformen – insbe­son­dere im Bereich der Sozi­a­l­ver­si­che­rungen – auf den Weg bringt, damit die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung gestoppt werden kann.“

Laut der ifo-Sonder­he­bung für die M+E-Industrie ist die Kapa­zi­täts­aus­las­tung der M+E-Unter­nehmen mit durch­schnitt­lich nur 78 Prozent weiterhin viel zu niedrig. Normal wären 85 Prozent. 42 Prozent der Unter­nehmen berichten von Auftrags­mangel, wobei sich die Nach­fra­ge­schwäche im August gegenüber den Vormo­naten wieder verschärfte. Die Unter­nehmen müssen daher mehr­heit­lich ihren Perso­nal­stamm weiter redu­zieren. Im August gingen 26 Prozent der Unter­nehmen von einem Perso­na­l­abbau in den kommenden Monaten aus, nur 8 Prozent planten eine Aufsto­ckung. Der Saldo war mit minus 19 Punkten den 26. Monat in Folge im negativen Bereich. Das ist die längste Nega­tiv­phase seit den frühen 2000er-Jahren.

Quelle: Gesamtmetall / Foto: marketSTEEL