Einfuhrbeschränkungen treffen Stahlrohrindustrie

von Alexander Kirschbaum

Die Stahlrohrproduktion lag im Jahr 2017 weltweit bei 167 Mio Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen konnten die Hersteller in den USA sowie in Europa. Nach Normalisierung des Rohölmarktes, die Stahlrohrproduktion ist weiterhin zur Hälfte von den Energiemärkten abhängig, konnten vor allem die Nahtlosrohrhersteller die Produktionseinbrüche der letzten Jahre wenigstens teilweise wieder ausgleichen.

Lieferungen von Stahlrohren aus Deutschland und aus der EU in die USA haben sich im letzten Jahr kräftig erholt. Aus der EU bezogen die USA in 2017 rund 1 Mio. to Stahlrohre, nach 570 Tto. im Vorjahr.  Der Anteil der Lieferungen aus Deutschland stieg im gleichen Zeitraum von 165 auf 262 Tto.

Bekanntlich drohen die USA, ihre heimische Stahl- und stahlverarbeitende Industrie mit weiteren massiven Einfuhrbeschränkungen vor ausländischen Wettbewerb zu schützen. Die angedachten Maßnahmen würden zusätzlich zu den bereits in Kraft befindlichen Maßnahmen wirken. Wir wären im Falle einer Umsetzung sowohl direkt als auch indirekt betroffen. Für Lieferungen in die USA aus Drittländern wie z.B. China würden nach Inkrafttreten zusätzlicher Handelshemmnisse andere Zielmärkte gesucht. Europa würde sich hier aufgrund der relativ offenen Grenzen als Ersatzmarkt anbieten.

Der Beitrag stammt von Frank Harms, Geschäftsführer Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre.

Der Gastkommentar spiegelt die Meinung des Autors wider, nicht notwendigerweise die der Redaktion von marketSTEEL.

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