247 Tailor Steel: Wohin geht die Reise?

von Dagmar Dieterle

Der niederländische Anbieter von maßgeschnittenen Metallblechen, Rohren und Kantteilen hat in Langenau bei Ulm sein inzwischen drittes deutsches Werk eröffnet. Wir sprachen mit Carl Berlo, CEO von 247TailorSteel über die weiteren Bestrebungen und Ziele des Unternehmens.

marketSTEEL: Herr Berlo, worin liegt der Unterschied zwischen 247TailorSteel und anderen Blechbearbeitungsunternehmen. Was ist das Besondere an 247?

Das Besondere an unserem Unternehmen ist Sophia, unsere Online-Software, die dank künstlicher Intelligenz Produktion und Logistik ansteuert und rund um die Uhr für Angebote zur Verfügung steht. Sophia ist imstande, Dateien eines 3D-Modells eines Bauteils, die ein Kunde bestellt hat, selber auszulesen. Sie erkennt sofort, was Kantteile, Flachteile oder Rohre sind und der Kunde erhält innerhalb von einer Minute ein Angebot. Darin sieht er sofort den Preis, zu dem er das gewünschte Produkt beziehen kann. Je später er den Liefertermin wählt, umso günstiger wird der Preis. So braucht er nicht auf ein Angebot warten und verliert keine Zeit.

Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Maschinen und alle Produkte aus einer Hand kommen. Wir haben im Moment ca. 60 Laser in der Unternehmensgruppe, wovon 45 Flachbettlaser von der Marke Trumpf und 15 Rohrlaser der Firma BLM zur Verfügung stehen. Die Rohrlaser verarbeiten Rohre von 6 bis 8,5 Meter Länge und beim Abkanten können wir bis zu 45 kg im Standard bis zu 8mm abkanten. Darüber hinaus steht am Standort Oyten der erste Biegeroboter zur Verfügung, welcher bis zu 100 kg abkanten kann. Hier haben wir vor, alle Werke mit Biegerobotern auszustatten, sodass die Kunden auch in Hilden und Langenau schwere Kantteile bestellen können.

marketSTEEL: Sie feierten am 23. November 2022 große Eröffnung in Langenau bei Ulm. Warum dort? Welcher strategische Nutzen steckt  dahinter?

Wir haben uns den Ort gezielt wegen seiner Grenzlage zwischen Bayern und Baden-Württemberg und die Nähe zu Österreich ausgesucht. Hier haben wir eine gute Autobahnanbindung, sodass wir schnell an unsere Kunden ausliefern können.​ Es war uns immer schon klar, dass wir einen Standort im Süden Deutschlands errichten müssen. Und hier hat alles gepasst: Die Gemeinde, das Grundstück und auch der Preis. Nun sind wir auf Personalsuche, da der Mitarbeiterstamm auf bis zu 250 Mitarbeiter aufgestockt werden soll.

Mit der Produktionsfläche von 15.000 Quadratmetern ist unser Ziel die Ausstattung mit 13 Flachbettlasern, 12 Abkantbänken und 10 Rohrlasern. Langenau ist übrigens das erste deutsche Werk, das mit Rohrlasern ausgestattet ist. In Oyten und Hilden haben wir nur Flachbettlaser und Abkantbänke. Aber der Hauptmarkt für Rohre liegt in Süddeutschland. Von hier aus können wir den Markt in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich bedienen.

marketSTEEL: Was sind Ihre Ziele und Visionen bei 247 Tailor Steel?

Wir wollen möglichst nah am Kunden sein. Die Lieferwege sollen sich auf einen Radius von 150 bis maximal 200 Kilometer verkürzen. Damit haben wir dann die Möglichkeit, Kunden kurzfristig auch mit Eilaufträgen zu bedienen. Außerdem ist ein eigener Fuhrpark geplant, sodass wir nicht mehr auf externe Logistikpartner angewiesen sind. Die Nähe zum Kunden zeigt sich auch im derzeitigen Bau weiterer Werke in den Niederlanden und in Belgien. Außerdem haben wir noch Standorte in der Region nahe Frankfurt/Main und im österreichischen Linz ins Auge gefasst.

marketSTEEL:: Was steckt hinter dem Namen 247?

Unser Name ist Programm. 247 bedeutet, dass der Kunde zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Sophia seine Dateien hochladen und Angebote abfragen kann. 247 steht auch am Küchentisch oder während des Urlaubs zur Verfügung. Schließlich produzieren wir auch im 3-Schicht-Betrieb in Deutschland und in den Niederlanden sind wir sogar vereinzelt im 5-Schicht-Betreib für die Kunden da.

marketSTEEL: Haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

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