VIK hält das „Osterpaket“ des BMWK für richtungsweisend, aber verbesserungswürdig

von Angelika Albrecht

Der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. begrüßt die im Osterpaket des BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) verankerten Maßnahmen zur Beschleunigung des Ausbaus Erneuerbarer Energien sowie die Abschaffung der EEG-Umlage und die Einführung einer neuen Umlagensystematik durch das Energie-Umlagengesetz (EnUG). Durch diese Neuregelung stehen die vom EEG geförderten Erneuerbaren Energiemengen nun auch der Industrie für die bilanzielle Stromkennzeichnung zur Verfügung.

Allerdings bleibt der Entwurf trotz einiger Detailverbesserungen, z. B. bei der Umlagebefreiung für Wärmepumpen, in einigen wesentlichen Punkten hinter den Erwartungen des VIK zurück, insbesondere im Hinblick auf den dringend benötigten Markthochlauf für Produktion und Anwendungen von grünem Wasserstoff.

„Das Ziel dieses Pakets muss sein, bestimmte Kohle- oder erdgasbasierte industrielle Hochtemperaturanwendungen so schnell wie möglich durch Wasserstoff zu ersetzen. Dafür müssen aber die im ‚Osterpaket‘ nach wie vor enthaltenen restriktiven Kriterien für die Produktion von Wasserstoff wegfallen,“ mahnt Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK. Die strombasierte Erzeugung von Wasserstoff muss laut der RED-Richtlinie der EU-Kommission die Kriterien der „Zusätzlichkeit“, „Zeitgleichheit“ und der „örtlichen Korrelation“ erfüllen, wodurch ein schneller Markthochlauf von Wasserstoff behindert wird. Weiterhin mahnt der VIK an, dass die Antragstellung zur BesAR im Sinne des Bürokratieabbaus noch weiter entschlackt werden muss, etwa durch eine mehrjährige Geltungsdauer der Begrenzungsbescheide, vor allem aber durch den Verzicht auf eine materielle Ausschlussfrist im Antragsprozess.

Abschließend wiederholt der VIK seine Kritik an der Umsetzung der Europäischen Beihilfeleitlinien. „Die Spielräume der KUEBLL müssen noch weitgehender genutzt werden. So sollte bspw. die Einstiegsschwelle von 1 GWh sowie der entsprechende Selbstbehalt im Rahmen der Anwendung der BesAR gestrichen werden.“ so Seyfert abschließend.


Über den VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.

Der VIK ist seit 75 Jahren die Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Energienutzer in Deutschland. Er ist ein branchenübergreifender Wirtschaftsverband mit Mitgliedsunternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, wie etwa Aluminium, Chemie, Glas, Papier, Stahl oder Zement. Der VIK berät seine Mitglieder in allen Energie- und energierelevanten Umweltfragen. Im Verband haben sich etwa 80 Prozent des industriellen Stromverbrauchs und rund 90 Prozent der versorgerunabhängigen industriellen Energieeinsatzes und rund 90 Prozent der versorgerunabhängigen Stromerzeugung in Deutschland zusammengeschlossen.


Quelle und Vorschaubild: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.

Foto: Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer VIK

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