RWI hebt Konjunkturprognose auf 1,3 Prozent an

von Alexander Kirschbaum

Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung erhöht seine Konjunkturprognose für das Jahr 2017 leicht von 1,2 auf 1,3 Prozent Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Für das Jahr 2018 geht das RWI von einem BIP-Wachstum von 1,8 Prozent aus, nachdem es im Dezember noch 1,6 Prozent erwartet hatte. Dass die Rate in diesem Jahr deutlich unter der von 1,9 Prozent im vergangenen liegt, ist überwiegend auf die geringere Zahl von Arbeitstagen zurückzuführen, aber auch die Binnennachfrage verliert laut den Wirtschaftsexperten etwas an Schwung.

Die Teuerung hat gegen Ende des vergangenen Jahres deutlich zugenommen. Dies vor allem, weil die Energiepreise deutlich gestiegen sind. „Im Prognosezeitraum dürfte der Einfluss der Energiepreise auf die Inflationsrate zwar auslaufen, die steigende Auslastung der Kapazitäten den binnenwirtschaftliche Preisauftrieb aber steigen lassen“, so Döhrn. Für dieses Jahr erwartet das RWI daher eine Inflationsrate von 1,9 Prozent, für nächstes Jahr 1,7 Prozent.

US-Wirtschaftspolitik ist Risikofaktor

Die weltwirtschaftlichen Perspektiven haben sich seit Anfang des Jahres weiter aufgehellt. Die Belebung des Welthandels hat sich in den vergangenen Monaten gefestigt: Sowohl in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch in den Schwellenländern verzeichnete der Außenhandel Zuwächse. Zudem profitierten die Länder, die Rohstoffe exportieren, von steigenden Exporterlösen. Stimmungsindikatoren weisen laut dem RWI darauf hin, dass die weltwirtschaftliche Belebung vorerst anhält. Allerdings sind in einigen großen Volkswirtschaften die Kapazitäten schon stark ausgelastet und die Wachstumsmöglichkeiten entsprechend beschränkt.

Das größte Risiko für die internationale Konjunktur geht den Wirtschaftsforschern zufolge derzeit vom zukünftigen Kurs der Wirtschaftspolitik der USA aus. Werden Vorschläge umgesetzt, die auf eine deutliche Einschränkung der amerikanischen Importe hinauslaufen, würde sich dies in erheblichem Maße negativ auf die Weltwirtschaft auswirken. Unsicherheit bringen auch die Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union und die weiter ungelöste Schuldenkrise im Euro-Raum.

Quelle: RWI Vorschau-Foto: Fotolia

Zurück