Rezessionssorgen bremsen Rally aus: Nachrichtenflaute für Rohstoffe

von Angelika Albrecht

Mit der Feiertagswoche in China bleiben positive Impulse aus dieser Richtung aus. Die Commerzbank geht davon aus, dass es an den Industriemetallmärkten – ohne Impulse aus China – ruhig zugehen dürfte. Dazu kommt, dass die zyklischen Öl- und Metallpreise nach der Rally der letzten Tage auch mangels neuer Impulse eine Verschnaufpause einlegen.

Der Kupferpreis kletterte bis Mitte der Woche kurzzeitig über 9.500 USD je Tonne und markierte damit ein 7-Monatshoch. Neuerliche Rezessionsängste in den USA infolge schwacher Konjunkturdaten ließen den Preis zwar auf 9.200 USD zurückrutschen, aber eine Verknappung am Markt spiegelt sich auch im Verlauf der Terminkurve wider: Erstmals seit Mitte November notiert der Kassapreis wieder über dem 3-Monatsforward und signalisiert damit, dass gerade physisches Material knapp sein könnte. Analysten verweisen dabei auf die niedrigen Kupfervorräte.

Im historischen Vergleich noch geringer – und zwar so niedrig wie zuletzt 1986 – sind die an der LME registrierten Zinkvorräte. Die an der Shanghaier Börse registrierten Lagerbestände sind zwar zuletzt leicht gestiegen, aber auch hier bleiben die Vorräte niedrig. Die Terminkurven von Kupfer und Zink sind entsprechend in Backwardation. Beiden Metalle sind aus dieser Perspektive gut unterstützt.

Der Nickelpreis entwickelt sich in diesem Jahr nahezu konträr zu den sonstigen Metallpreisen: In der ersten Januarhälfte rutschte er gegen den Trend ab, in den letzten zwei Tagen legte er fast 10% zu. Dies zeigt einmal mehr, wie volatil der Nickelmarkt bei noch immer in der Tendenz sinkender Anzahl an offenen Kontrakten ist. In diesem Sinn sind die Aussagen des CEOs der LME am Rande des World Economic Forums in Davos wohl nur zu begrüßen, der eine schnelle Umsetzung der Empfehlungen des unabhängigen Prüfberichts von letzter Woche in Aussicht stellte.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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