PwC: Vorteile für vernetzte, autonome Supply Chains

Düsseldorf – Unsere Welt ist sehr vernetzt. Unternehmen spüren dies in Krisen wie der aktuellen globalen Corona-Pandemie schmerzlich, wenn ihre Vertriebswege unterbrochen werden oder ganz wegfallen. Dies betrifft nicht nur die Stahlwelt, sondern viele Industrien und Unternehmen.

PwC hat sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigt. Laut PwC sind Supply Chains zunehmend mit Disruptionen wie extremen Wetterbedingungen, Pandemien oder Versorgungsengpässen konfrontiert. Dafür zu sorgen, dass globale Supply Chains in solchen Situationen reibungslos funktionieren, ist für viele Unternehmen eine besonders schwierige Herausforderung. Beispielsweise sind etliche Supply Chains vom Ausbruch von Covid-19 (Coronavirus) betroffen, sei es durch unerwartete Bedarfsspitzen, eine signifikante Reduktion der Nachfrage oder durch Lieferengpässe. Doch einige Unternehmen können sich an diese neue Situation besser anpassen als andere.

PwC veröffentlichte eine globale Studie zur digitalen Supply Chain „Connected and autonomous supply chain ecosystems 2025“. Die wichtigsten Erkenntnisse der ab heute öffentlichen Studie:  

  • Führende Unternehmen setzen auf künstliche Intelligenz (KI) basierend auf simultaner Verfügbarkeit von Informationen für alle Partner zur Erhöhung der Transparenz ihrer Supply Chains und zur besseren Entscheidungsfindung
  • Smart Logistics bietet das größte Einsparpotenzial
  • Mehr Nachhaltigkeit, Kundenorientierung und Qualität durch transparente Supply Chains  


Digital Champions haben in Supply Chain Exzellenz investiert und sind dadurch in der Lage ihre Supply Chains flexibel und agil an neue Gegebenheiten anzupassen. Diese Unternehmen berichten, dass einer der wesentlichen Vorteile im wirksameren Risikomanagement liegt. Sie gaben zudem an, dass sie im letzten Jahr ihre Supply Chain Kosten um 6,8 Prozent senken und den Umsatz um 7,7 Prozent steigern konnten.

Dies sind Kernergebnisse der Studie „Connected and autonomous supply chain ecosystems 2025“, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) veröffentlicht hat. Für die Studie wurden mehr als 1.600 Unternehmen aus sieben Branchen sowie aus 33 Ländern zum Status quo und zur Zukunft ihres Supply Chain Managements befragt. Ziel war es auch, herausfinden, was digitale Champions beim Management und bei der Steuerung ihrer Supply Chains besser machen als andere Unternehmen. Die Studie enthält Fallstudien zu den Supply Chains einzelner Unternehmen, darunter IKEA, Bayer Crop Science Division, Nokia, Continental, TRUMPF und Advantest.       

 Sieben von zehn Unternehmen nutzen KI und Data Analytics für mindestens einen Bereich ihrer Supply Chain  

Ein weiteres wichtiges Studienergebnis lautet: Bei der Organisation ihrer Supply Chain setzt die überwiegende Mehrheit der Unternehmen bereits auf KI und Data Analytics in einzelnen Bereichen, um bessere Entscheidungen zu treffen und Supply Chains zu optimieren.

70 Prozent der Befragten nutzen KI zumindest in einem Bereich, etwa zur Transparenzsteigerung entlang der Supply Chain, zur Cost-to-Serve-Optimierung, Supply-Chain-Segmentierung oder für die integrierte Planung. Allerdings haben die digitalen Champions in puncto KI-Einsatz einen deutlichen Vorsprung vor anderen Unternehmen. Heute setzen bereits 43 Prozent der Digital Champions KI für eine bessere Supply Chain Transparenz ein, gegenüber lediglich 23 Prozent der Gesamtheit der befragten Unternehmen.

Dr. Reinhard Geissbauer, Partner und globaler Leiter für Digital Operations bei PwC, sagt: „Auffällig ist, dass die Digital Champions schon sehr weit sind bei der Nutzung aller internen und externer Daten zur Steuerung der Supply Chain. Sie greifen mehr und mehr auch auf unstrukturierte externe Daten zurück, etwa aus IoT- und Social-Media-Anwendungen sowie auf externe Kundendaten.“

Smart Logistics birgt großes Potenzial für Kostenoptimierungen 

Für 59 Prozent der digitalen Vorreiter hat das Thema Smart Logistics eine hohe oder sogar die höchste Priorität. „Das wundert mich nicht“, kommentiert Reinhard Geissbauer. „Schließlich gehen 50 Prozent der Einsparungen der Supply Chain Kosten auf das Konto von Smart Logistics.“

Auch hier ist der Vorsprung der Digital Champions deutlich: Branchen- und länderübergreifend nannte nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) das Thema Smart Logistics als hohe oder sogar höchste Priorität. Die Implementierung von Smart-Logistics-Fähigkeiten hängt dabei insbesondere von der Unternehmensgröße ab. So haben 42 Prozent der Unternehmen mit mehr als fünf Milliarden US-Dollar Jahresumsatz 

Smart Logistics bereits eingeführt.

Bei den Unternehmen mit drei bis unter fünf Milliarden US-Dollar Umsatz waren es hingegen nur 25 Prozent. „Kleinere Unternehmen scheuen oftmals die hohen Investitionskosten“, sagt Stefan Schrauf, Partner und Leiter Operations und Supply Chain Europa bei PwC. „Diese Sorge ist allerdings in vielen Fällen unbegründet, denn die Investitionen in Supply-Chain-Exzellenz haben sich oft schon nach kurzer Zeit amortisiert.“   

Transparente Supply Chains sorgen für größere Nachhaltigkeit  

Auch die Transparenz von Supply Chains hat für die befragten Unternehmen einen hohen Stellenwert: Für 55 Prozent der Digital Champions hat das Thema oberste Priorität. „Die Unternehmen bewegen sich immer stärker in Richtung holistischer Supply Chain Ökosysteme, die auch Kunden, Zulieferer, Transportdienstleister und andere Supply-Chain-Partner einschließen“, so Stefan Schrauf.

Mit 62 Prozent haben bereits fast zwei Drittel der Digital Champions Transparenz über ihre Supply Chains erreicht. Demgegenüber sind es bei der Gesamtheit der befragten Unternehmen nur 33 Prozent. 

Zu den wichtigsten Aspekten transparenter Supply Chains gehört die Visibilität zu Produkt-, Finanz- und Logistikinformationen in nahezu Echtzeit. So können Unternehmen ein fast zeitgleiches digitales Abbild ihrer Supply Chain sicherstellen und KI nutzen, um Abweichungen, Risiken oder Optimierungspotenzial frühzeitig zu erkennen und automatisiert zu lösen.

„Mehr Transparenz trägt auch dazu bei, die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen“, erläutert Studienleiterin Judith Schneider, Senior Manager bei PwC und ergänzt: „Kunden wollen heute immer häufiger wissen, wo Rohstoffe, Materialien und Produkte herkommen. Und Unternehmen mit transparenteren Supply Chain können diese Informationen bereitstellen. Zugleich erhöht sich die Qualität, wenn die Rückverfolgbarkeit der eigenen Produkte gewährleistet wird, denn so können Unternehmen beispielsweise nachvollziehen, zu welchem Zeitpunkt einer Lieferung Schäden an Produkten oder Waren aufgetreten sind. Und auch hier punkten die digitalen Champions in besonderer Weise.“  

Die PwC-Studie gibt zudem Empfehlungen dazu, wie man Supply Chains nach einer Krise erfolgreich steuern kann. „Frühere Krisen haben gezeigt, dass es für viele Unternehmen schwierig ist, ihre Supply Chain zu steuern, wenn es wieder aufwärts geht und die Konjunktur wieder anzieht, erklärt Stefan Schrauf.

Die Studie finden Sie ab 21.04., 15 Uhr unter www.pwc.de/digital-ops-study-2020

Wenn Sie Informationen zu einzelnen Branchen oder den Fallstudien der Unternehmen wünschen, wenden Sie sich direkt an PwC.


Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 276.000 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften.

Quelle: PwC Germany / Vorschaubild: fotolia

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