Preise für Industriemetalle und Öl gefallen

Frankfurt/M. - Nicht nur "das Virus", sondern auch Worte und Entscheidungen von Politikern verunsichern die Wirtschaft. Commerzbank Research meldete am Donnerstag letzer Woche, dass es nach Ankündigung eines Einreiseverbots für Europäer in die USA zu einem weiteren Einbruch an den Aktienmärkten gekommen sei. 

Auch die Industriemetallpreise reagierten. Mit einem Minus von fast 5% war Nickel der größte Verlierer. Es fiel auf 11.800 USD je Tonne, den tiefsten Stand seit letztem Juni. Zink hat sich mit 1.930 USD etwas über dem Mehrjahrestief vom Wochenbeginn gehalten. Ein solches hat Blei mit 1.740 USD verzeichnet. Kupfer rutschte vorübergehend unter 5.400 USD und markierte damit den tiefsten Stand seit November 2016. Aluminium verbilligte sich auf 1.660 USD je Tonne. Bei Aluminium leidet die Nachfrage unter dem Coronavirus angeblich stärker als das Angebot. Da auch die Ölpreise gesunken sind, dürften zudem bei Aluminium die Produktionskosten der Schmelzen sinken, da Energie rund 40% der gesamten Produktionskosten von Aluminium ausmacht. Tendenziell steht also ein anhaltend hohes Angebot einer nur verhaltenen Nachfrage gegenüber. Einer der weltweit größten Aluminiumproduzenten schätzt das globale Nachfragewachstum in diesem Jahr lediglich auf 1,3%, nachdem die Nachfrage im letzten Jahr erstmals seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 rückläufig war.

"Schwarze Woche am Ölmarkt" nannte die Commerzbank die vergangene Woche.  Innerhalb von 5 Tagen hat der Brentölpreis 23% verloren, der WTI-Preis 20%. Das ist jeweils der stärkste Wochenrückgang seit Dezember 2008, als die Ölpreise nach dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise binnen weniger Monate mehr als 70% abstürzten. Die derzeitigen Wochenverluste sind somit größer als die während der Ölpreisabstürze Ende 2014 und Ende 2015 / Anfang 2016. Hauptgrund ist die Uneinigkeit innerhalb von OPEC+. Dem Ölmarkt droht in den kommenden Wochen eine Angebotsflut. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland haben bereits eine deutliche Ausweitung der Ölproduktion angekündigt. Andere Länder dürften folgen.

Bei den Edelmetallen waren die Goldpreise in Bewegung. Nach seinem zweiten Preisrutsch innerhalb von zwei Wochen erholte sich laut Commerzbank der Goldpreis und stieg wieder fast auf 1.600 USD je Feinunze, um dann zum Ende letzter Woche wieder zwischen 60 USD und 90 USD zu fallen. Sehr volatil war der Palladiumpreis. Er brach zunächst um 28% ein und fiel bis auf 1.660 USD je Feinunze, anschließend erholte er sich jedoch wieder, um Ende der Woche sich wieder der 2.000 USD-Marke zu nächern. 

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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