Preise bei Stahl und Metallen ziehen weiter an

von Hubert Hunscheidt

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im April 2021 um 5,2 % höher als im April 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit August 2011 (+5,2 %), als die Preise nach der Finanz- und Wirtschaftskrise stark gestiegen waren. Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 0,8 %.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise gegenüber April 2020 war die Preisentwicklung bei den Vorleistungsgütern und bei Energie.

Deutliche Preisanstiege bei den Vorleistungsgütern, vor allem bei Sekundärrohstoffen, Holz und Metallen

Vorleistungsgüter waren 8,2 % teurer als im April 2020. Dies war der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Februar 2011 (+8,9 %). Gegenüber März 2021 stiegen diese Preise um 1,8 %. Besonders stark waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei metallischen Sekundärrohstoffen aus Eisen- Stahl- und Aluminiumschrott (+62,7 %), aber auch bei gesägtem und gehobeltem Holz (+27,1 %) und Metallen (+17,3 %).

Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 23,5 % höher

Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 21,7 % mehr. Hauptgründe für die anziehenden Stahl- und Holzpreise dürften die steigende Nachfrage im In- und Ausland sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen sein, bei den Stahlpreisen zusätzlich kräftige Preissteigerungen bei Eisenerz. Nur wenige Vorleistungsgüter kosteten weniger als im Vorjahresmonat. Hierzu gehörten elektronische integrierte Schaltungen (-13,9 %) und Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln (-23,2 %).

Höhere Strompreise verursachen Anstieg der Energiepreise

Die Energiepreise waren im April 2021 im Durchschnitt 10,6 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber März 2021 stiegen diese Preise um 0,6 %. Die Veränderungsrate gegenüber April 2020 wird hauptsächlich durch den Anstieg der Strompreise (+10,7 %) beeinflusst, darüber hinaus auch durch den starken Anstieg der Preise für Mineralölerzeugnisse (+30,9 %), der vor allem einem Basiseffekt aufgrund der im Frühjahr 2020 im Zuge der Pandemie stark gefallenen Preise geschuldet ist. Auch die seit Januar 2021 teilweise zusätzlich anfallende nationale CO2-Bepreisung auf das Inverkehrbringen CO2-verursachender Brennstoffe wie Mineralölerzeugnisse und Erdgas hatte einen Einfluss auf den Preisanstieg bei Energie: So stiegen die Preise für Erdgas bei einer Jahresabgabe von 116 300 Megawattstunden an die Industrie ohne die CO2-Bepreisung um 15,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat, mit CO2-Bepreisung stiegen sie um 27,1 %.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 3,6 % höher als im April 2020.

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im April 2021 um 1,6 % höher als ein Jahr zuvor (+0,4 % gegenüber März 2021). Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 1,0 % mehr (+0,3 % gegenüber März 2021).

Quelle: Statistisches Bundesamt /  Foto: fotolia

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