Pandemie drückt Frachtumschlag

von Hubert Hunscheidt

Der Hafen von Rotterdam musste Einbußen hinnehmen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 erzielte er einen Umschlag von 218,9 Millionen Tonnen. Das ist 9,1 % weniger als in der ersten Hälfte des Jahres 2019, der damals ein Rekordumschlag war. Die wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 sind der wichtigste Grund für den Rückgang bei den Umschlagmengen.

Trockenmassengut macht 14 % des Umschlags im Rotterdamer Hafen aus. Volumenrückgänge gab es vor allem beim Umschlag von Eisenerz und Schrott (-22 %) sowie Kohle (-34 %).

Die Stahlwerke, die den Hafen von Rotterdam für die Erzversorgung nutzen, arbeiteten mit einem viel niedrigeren Produktionsniveau als normalerweise. Die Stahlnachfrage ging ab März infolge von Produktionsstillständen in der Automobilindustrie und im Baugewerbe stark zurück.

Auch im Hamburger Hafen wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres nur 61,2 Millionen Tonnen Seegüter an den Terminals geladen oder gelöscht.

Das ist ein Rückgang von 12,0 Prozent. Betroffen sind beide Hauptumschlagsegmente. Der Stückgutumschlag mit 42,5 Millionen Tonnen (-12,2 Prozent) und der Massengutumschlag mit 18,7 Millionen Tonnen (-11,7 Prozent) blieben beide deutlich unter dem guten Vorjahresergebnis. Im Segment Containerumschlag wurden in Hamburg im ersten Halbjahr insgesamt 4,1 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) über die Kaikanten gehoben. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 12,4 Prozent.

Den größten Volumenrückgang gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beim Import. Der Import fiel insgesamt mit 33,7 Millionen Tonnen (-16,3 Prozent) in den ersten sechs Monaten deutlich schwächer als der Export aus, der mit insgesamt 27,5 Millionen Tonnen (-6,1 Prozent) nur einen einstelligen Rückgang verzeichnet. Auf der Importseite führten vor allem die gesunkene Stahlproduktion zu weniger Umschlag von Erz und Kohle.

Quelle: bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. / Vorschaufoto: marketSTEEL

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