Ölpreis labil und Metallpreise unter Druck

Frankfurt/M - Energie: Ölpreise gehen hoch und runter

Wie Commerzbank Research mitteilt hat am Mittwoch vergangener Woche das US-Energieministerium (DOE) einen Rückgang der Rohöllagerbestände in den USA in der letzten Woche um 5 Mio. Barrel berichtet. Der WTI-Ölpreis konnte Am vergangenen Donnerstag auf über 34,5 USD, der Brentölpreis auf knapp 37 USD je Barrel steigen.

Die starke Angebotsreduktion der Ölunternehmen in den USA sowie bei der OPEC und ihren Verbündeten (OPEC+) hat Hoffnungen auf eine Angebotseinengung bereits im 3. Quartal geschürt. Die Commerzbank ist jedoch überzeugt:  Noch ist der Ölmarkt nicht über den Berg. Denn ausgerechnet die wichtigste Komponente der Angebots-Nachfrage-Relation, nämlich die Nachfrage, bleibt (außerhalb Chinas) schwach.

Die US-Benzinnachfrage war nach Wochen des Anstiegs erstmals wieder rückläufig. Auch anderswo bleibt die Nachfrage (nach Ölprodukten) sehr verhalten. So sind die US-Exporte von Ölprodukten zuletzt mit 3,7 Mio. Barrel täglich auf den niedrigsten Stand seit September 2017 gefallen. Am Freitag früh ist der WTI-Preis zeitweise um 10% eingebrochen. Es sieht so aus, aus würde der Ölpreis weiterhin schwanken.


Industriemetalle: Stimmungsumschwung und hohe Überschüsse an den Metallmärkten

Freitag letzter Woche hat in Peking der Nationale Volkskongress der Kommunistischen Partei begonnen, die wichtigste politische Zusammenkunft Chinas. Für gewöhnlich werden auf diesem Treffen die Weichen für die wirtschaftliche Zukunft des Landes gestellt und die Konjunkturziele der Regierung abgesegnet.

Wie die Commerzbank bereits vermutet hat, hat die Regierung dieses Mal für 2020 wegen des Coronavirus und globaler Unsicherheiten kein numerisches BIP-Wachstumsziel bekannt gegeben. Das Hauptaugenmerk dürfte sich auf Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft richten.

An den Finanzmärkten hat es dennoch einen abrupten Stimmungswechsel gegeben, der sich unter anderem in teilweise stark fallenden asiatischen Aktienmärkten widerspiegelt. Hierzu tragen in erster Linie die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China bei. Die Metallpreise standen daher am Freitag früh etwas unter Druck, wobei sich Kupfer mit knapp 5.300 USD je Tonne noch relativ gut hält. Einzig Nickel gibt stärker nach: Es fällt um über 5% auf 12.100 USD je Tonne.

Wie die Commerzbank berichtet waren der globale Zink-, Blei- und Nickelmarkt schon im ersten Quartal im Angebotsüberschuss. Die Commerzbank vermutet, dass die Ursache das Coronavirus ist, das zu dieser Zeit in China grassierte und ab März auch Europa im Griff hatte.

Gemäß Daten der International Lead and Zinc Study Group belief sich der Überschuss bei Zink auf 240 Tsd. Tonnen und bei Blei auf 19 Tsd. Tonnen. In beiden Fällen war eine schwache Nachfrage hierfür verantwortlich (-4,1% bzw. -7,4% gegenüber Vorjahr). Der Überschuss bei Nickel betrug Daten der International Nickel Study Group zufolge 45,7 Tsd. Tonnen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum gab es noch ein beachtliches Defizit.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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