Metallpreise erholen sich weiter, globale Aluminiumproduktion steigt

von Angelika Albrecht

Nachdem sich die Metallpreise letzten Donnerstag und Freitag erholt haben, starteten sie auch mit einem freundlichen Unterton in diese Handelswoche. Kupfer legt auf rund 9.500 USD je Tonne zu, Aluminium steigt auf knapp 3.000 USD je Tonne. Laut Commerzbank werden sie dabei vom schwächeren US-Dollar unterstützt und profitieren offenbar noch von der unerwartet deutlichen Senkung der längerfristigen Kreditzinsen in China am Freitag.

Dadurch soll wohl der Immobiliensektor unterstützt werden. Wie das International Aluminium Institute (IAI) am Freitag berichtete, wurden im April weltweit 5,6 Mio. Tonnen Aluminium (186,6 Tsd. Tonnen pro Tag) produziert. Dies war exakt die gleiche Menge wie im Vorjahr. Auf Tagesbasis war dies die größte Menge seit einem Jahr. Dies ist auf China zurückzuführen, wo die Aluminiumproduktion mit 109,7 Tsd. Tonnen täglich ein Rekordhoch erreicht hat.

Das Nationale Statistikbüro hatte bereits vor einer Woche von einer rekordhohen chinesischen Aluminiumproduktion gesprochen. Es setzt die chinesische Produktion sogar höher an als das IAI. Außerhalb Chinas ist die tägliche Aluminiumproduktion dagegen auf den niedrigsten Wert seit fast 1½ Jahren gefallen. Dies könnte mit dem Ukraine-Krieg zusammenhängen, da in den Daten des IAI für die Region „Russland & Osteuropa“ ein Rückgang zu erkennen ist. Das World Bureau of Metal Statistics hatte letzte Woche einen hohen Angebotsüberschuss am globalen Aluminiummarkt berichtet.

Betrachtet man allerdings die physischen Aluminiumprämien, zeigt sich regional ein differenziertes Bild: Während der Aufschlag auf den LME-Preis zum Beispiel in den USA in den letzten Wochen merklich gefallen ist, ist er in Europa weiter gestiegen und liegt gemäß den Futures-Kontrakten an der Comex in New York auf einem Rekordhoch von 615 USD je Tonne. Dies führt die Comerzbank neben der wohl geringeren Produktion in Russland auf die Produktionskürzungen in mehreren europäischen Ländern im Zuge der hohen Energiekosten zurück.


Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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