Metalle im Rückwärtsgang, doch Aluminiumpreis trotzt dem Abwärtssog

von Angelika Albrecht

Sorgen vor einer schwachen Nachfrage haben die Industriemetallpreise zuletzt unter Druck gesetzt. Die neuen Zahlen der International Study Groups werden aber nun voraussichtlich das Angebot in den Fokus rücken. Angesichts einer wohl enttäuschenden Aluminium- und Kupferproduktion dürften sich nach Meinung der Commerzbank-Analysten die Preise erholen.

Auch am Ölmarkt droht eine Unterversorgung, weshalb sich die Preise mittelfristig weiter wieder erholen sollten. Der Goldpreis hat zwar zuletzt deutlich nachgegeben, aber die Rohstoffexperten der Commerzbank erachten das weitere Abwärtspotenzial als begrenzt, da grundsätzlich das Hoch im US-Zinserhöhungszyklus erreicht sein dürfte.

Wochenausblick: Angebot zu knapp

Die Industriemetallpreise bleiben auf Talfahrt: Diese Woche hat der Index der Londoner Metallbörse ein neues Tief in diesem Jahr markiert und damit die Gewinne der Post-Corona-Rally nahezu wieder abgegeben. Allerdings dürften die Preise damit zu tief gefallen sein. Schließlich ist das Angebot vielerorts niedriger als noch vor einiger Zeit gedacht. Ein Beispiel ist der Aluminiummarkt. Denn die Produktionszahlen aus China, wo im letzten Jahr knapp 60% der globalen Produktion erfolgte, haben zuletzt enttäuscht. Nach den saisonbereinigten Zahlen des Nationalen Statistikbüros gab es im April sogar ein leichtes Minus gegenüber Vormonat. Entsprechend schwach dürften auch die kommende Woche anstehenden Produktionszahlen des International Aluminium Institute ausfallen.

Chiles neues Bergbausteuergesetz dürfte Kupferpreis nur begrenzt stützen

Auch die International Copper Study Group, die nächste Woche Zahlen bis März präsentiert, dürfte enttäuschende Produktionsdaten ausweisen, weil in den beiden wichtigsten Produzentenländern, Chile und Peru, die Förderung stockt. In Peru hat sich die Lage zwar wieder verbessert, nachdem die politischen Unruhen nachgelassen haben. Aber beim Hauptanbieter Chile bremsen weiterhin die strukturellen Probleme sowie eine höhere Bergbausteuer. Die Commerzbank sieht deshalb Erholungspotenzial für den Kupfer- und den Aluminiumpreis, zumal sich auch die Nachfrage als robuster erweisen sollte als es die jüngsten Zahlen nahe legen.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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