Maschinenbau im Südwesten unter Druck: Trumpf streicht 1000 Stellen

von Hubert Hunscheidt

Der Maschinenbau-Riese Trumpf plant, rund 1000 Stellen abzubauen. Der Grund: die seit fast zwei Jahren anhaltende globale Konjunkturschwäche, die auch vor dem renommierten Unternehmen mit Sitz in Ditzingen nicht Halt macht. Besonders betroffen ist der Hauptstandort, an dem rund 430 von insgesamt 6200 Stellen wegfallen sollen. Auch weitere Werke in Gerlingen, Leonberg-Höfingen und Hettingen sind einbezogen.

Trumpf zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Werkzeugmaschinen und Lasertechnik, unter anderem für die Halbleiterindustrie. Doch die Investitionszurückhaltung vieler Kunden sorgt für rückläufige Aufträge und Umsätze. Im Geschäftsjahr 2023/24 sank das operative Ergebnis um 18,6 Prozent auf 500 Millionen Euro, der Umsatz schrumpfte um 3,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Der Auftragseingang brach um zehn Prozent ein.

Schon im Vorjahr hatte Trumpf ein Sparprogramm gestartet, das unter anderem Ausgaben für Reisen und Berater senkte – Einsparungen von 176 Millionen Euro waren das Ergebnis. Für 2025 wird ein Sparziel von 250 Millionen Euro angestrebt. Zudem verzichten viele Beschäftigte freiwillig auf Teile ihres Gehalts. Eine Betriebsvereinbarung für 2750 Mitarbeiter sieht kürzere Arbeitszeiten bei Beschäftigungssicherung bis Jahresende vor.

Die Entwicklungen bei Trumpf spiegeln eine übergreifende Krise im Maschinenbau Baden-Württembergs wider. Trotz seiner zentralen Rolle in der Industrie des Landes leidet der Sektor unter massiven Auftragsrückgängen. Im ersten Quartal 2025 lag der Umsatz fast sieben Prozent unter dem Vorjahr.

Zwar zeigt sich im Auftragseingang zuletzt ein leichter Aufwärtstrend, doch Branchenvertreter und Gewerkschaften sehen weiterhin großen Handlungsbedarf. Die IG Metall warnt vor einem schleichenden Bedeutungsverlust der Schlüsselbranche und fordert gezielte Investitionen in Innovation, Digitalisierung und Qualifikation. Nur mit entschlossenen Maßnahmen lasse sich die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.

Quelle: Stuttgarter Zeitung / Foto: TRUMPF SE + Co. KG

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