Lieferung von grünem Stahl für Automobilhersteller

von Hubert Hunscheidt

Für Ford ist die zukünftige Versorgung mit umweltfreundlich hergestelltem Stahl von entscheidender Bedeutung, um sein Ziel zu erreichen bis 2035 CO2-neutral zu sein. Mit der Absichtserklärung wird Ford zum ersten Kunden, der sich dazu verpflichtet grünen Stahl zu kaufen, den Tata Steel in den Niederlanden mit Hilfe der Wasserstoffroute produzieren will. Diese Methode ist deutlich nachhaltiger und sauberer als die derzeitige Hochofenroute.

Ford strebt an, bereits in seinem neuen, vollelektrischen, mittelgroßen Crossover CO2-armen Stahl zu verwenden. Die Produktion des4 Autos in Europa läuft im Jahr 2023 an, unter anderem in Köln. Aus diesem Grund beabsichtigt das Unternehmen, ab nächstem Jahr die Möglichkeit zu prüfen, weitere grüne Stahlprodukte zu verwenden. Dazu gehört zum Beispiel der kürzlich von Tata Steel eingeführte Zeremis Carbon Lite, der eine Reduzierung der Kohlendioxidbilanz um bis zu 100 % verspricht. Die geringere CO2-Belastung basiert auf den CO2-Einsparungen, die Tata Steel Nederland erzielt und die von der unabhängigen Zertifizierungsstelle DNV bescheinigt werden.

Nachhaltigkeit bei Kunden deutlich höher im Kurs

"Unsere Kunden möchten sich genau wie wir um unseren Planeten kümmern. Daher ergreifen wir die Maßnahmen, die für diesen Weg nötig sind. Wir bieten ihnen die Fahrzeuge, die sie brauchen, um einen positiven Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Diese werden wir künftig auf nachhaltigere Art und Weise produzieren“, erklärte Sue Slaughter, Global Purchasing Director, Supply Chain and Sustainability von Ford. „Verbesserungen innerhalb unserer Lieferkette sind dafür von entscheidender Bedeutung und mit der Verwendung von grünem Stahl werden wir einen großen Schritt machen, den CO2-Fußabdruck unserer Fahrzeuge zu verrringern.“

„Wir haben einen sehr ehrgeizigen Plan für eine nachhaltige Zukunft unserer Stahlwerke. Hier sehen wir eine starke Übereinstimmung zwischen unseren Ambitionen und denen unserer Kunden. Wir sind daher erfreut und stolz darüber, dass Ford of Europe nicht nur in unsere Stahlprodukte und Dienstleistungen, sondern auch die intensive Zusammenarbeit und die Umsetzung unseres Plans für grünen Stahl vertraut“, fügt Hans van den Berg, Vorstandsvorsitzender von Tata Steel Nederland, hinzu. „Während wir uns zu einem Hersteller großer Mengen hochwertigen grünen Stahls entwickeln, können wir unsere Kunden schon heute mit einer beträchtlichen Menge an hochwertigem CO2-armen Stahl beliefern und so deren Produktangebot nachhaltiger gestalten. Indem wir unsere Ambitionen in Sachen Nachhaltigkeit mit denen von Kunden wie Ford abstimmen, können wir einen neuen Markt für grünen Stahl schaffen, den Übergang beschleunigen und die Erwartungen der Gesellschaft insgesamt erfüllen.“

Stahl: Am häufigsten verwendetes Material im Automobilbau

Bei einem durchschnittlichen Auto entfällt mehr als die Hälfte des Gewichts auf Stahl. Ein Auto kann dabei aus Dutzenden verschiedener Stähle bestehen. Alle unterscheiden sich in Festigkeit, Gewicht, Formbarkeit, magnetischen Eigenschaften und Beschichtungsarten.

Aus Gründen der Sicherheit, des Umweltschutzes und der Ästhetik geht es fortlaufend darum, Stähle fester, leichter und glatter zu machen. Mit der wachsenden Beliebtheit von Elektroautos ändern sich gleichzeitig zunehmend die Konstruktionsprinzipien von Autos – und damit auch die Anforderungen, die Automobilbauer an Stahl stellen.

Während der letzten zehn Jahre hat Tata Steel mehr als sechzig innovative Produkte auf den Markt gebracht. Die Palette reicht von neuen Stählen, die Autos leichter machen ohne negative Auswirkungen auf die Sicherheit zu haben, bis hin zu Stählen, die die Korrosionsbeständigkeit verdoppeln, sodass sie noch langlebiger werden. Sie enthält aber auch Stähle, die von Automobilbauern leichter verarbeitet werden können und damit Produktionskosten senken, sowie Stahlsorten, die die Effizienz (elektrischer) Antriebsstränge verbessern.

Quelle und Foto: Tata Steel IJmuiden B.V.

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