„Industrie 4.0“: Frei zugängliche e-Learning-Plattform

von Hubert Hunscheidt

Der Übergang zur Industrie 4.0 stellt neue Anforderungen an die Organisation und das Personal in Unternehmen. Er erfordert neue Kompetenzen, neue Arbeitsplätze und damit eine höhere Qualifikation der Beschäftigten. Um diese Qualifikationsanforderungen zu erfüllen, spielen sowohl die berufliche Erstausbildung als auch die berufliche Weiterbildung eine Schlüsselrolle. Im Fokus des Forschungsprojektes „3T Industry 4.0“ stehen Angebote für Lehrkräfte und Schulungsprograme für Unternehmen. Grundlage dafür bildet eine frei zugängliche Lehr- und Lernplattform, die nun online verfügbar ist.

Ziel des Projektes „3T Industry 4.0“ war die Erstellung einer Lehr-/Lernplattform, die frei im Internet zugänglich gemacht wird und den Transfer von Themen aus dem Kontext Industrie 4.0 abdeckt. Dabei ist der Fokus vor allem auf das sogenannte „Train the Trainer“-Prinzip gerichtet: Lehrkräfte werden weitergebildet, um das neu erworbene Wissen in Lehrgängen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergeben zu können.

Die Technische Universität Braunschweig beschäftigte sich in diesem Zusammenhang mit den Themen Mixed-Reality und Smart Devices (Sensorsysteme), um so Fachkräfte von Morgen und Interessierte für diese neuen Technologien und ihre Anwendungen zu begeistern: Zum einen werden Inhalte vermittelt und zum anderen auch didaktische Konzepte bereitgestellt.

Dazu wurden ausführliche Schwerpunkte identifiziert und Aus- und Weiterbildungskonzepte erarbeitet, die nun in Video-Veranstaltungen auf der Plattform einfließen. Teilnehmer der Online-Module finden allerdings nicht nur Webinare auf der Plattform. Das ausgearbeitete Plattformkonzept bietet ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedensten Kernthemen. Dazu zählen bspw. 3D-Druck, Cyber-Security oder Lean 4.0 als Schwerpunktthemen. Da sich das Projekt sich aus einem multinationalen, europäischen Konsortium zusammensetzt, können Bedürfnisse verschiedenster Trainingsteilnehmerinnen und -teilnehmer abgedeckt werden.

Die Plattform wurde am 31. August 2021 freigeschaltet und steht in englischer Sprache zur Verfügung. Die Inhalte werden für die Lehre, aber auch konkret in Schulungen weiterverwendet, die für Industrieteilnehmer und auch Partner am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) der TU Braunschweig stattfinden.

„Für die erfolgreiche Einführung und Umsetzung von Digitalisierungsmaßen dürfen wir die Ausbildenden, Trainerinnen und Trainer in Unternehmen nicht außen vorlassen. Mit dem Angebot von 3T Industry 4.0 haben wir einen Ort für den Erfahrungsaustausch und Wissenserwerb für die digitale Arbeitswelt geschaffen“, sagt Bastian Thiede, Teamleitung „Lernfabrik für Digitale und Nachhaltige Produktion“, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik.

Projektdaten:

Das Projekt “3T Industry 4.0“ mit einer Laufzeit von zwei Jahren startete im September 2019 und endete am 31. August 2021. Gefördert wurde es durch das „Erasmus plus program of the European Union“ mit einer Gesamtförderung in Höhe von 161.297 Euro. Koordinator war das Mecanic Vallee (Frankreich). Seitens der TU Braunschweig war das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik, Professur Nachhaltige Produktion und Life-Cycle Engineering (Prof. Christoph Herrmann), beteiligt. Weitere Projektteilnehmer waren der „campus des métiers et des qualifications de l’industrie du futur (Frankreich)“, der „Aitiip Technology Centre (Spain)“ sowie das „Automotive Cluster of Aragon (CAAR, Spanien)“.

Quelle und Grafik: Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF)

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