Erster Stahlzuschnitt für neues Forschungsschiff erfolgt

von Hubert Hunscheidt

Bei der Ostseestaal GmbH & Co. KG in Stralsund ist am Donnerstag, den 19. Januar 2023, der erste Stahlzuschnitt für ein neues Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums Hereon in Geesthacht (Schleswig-Holstein) erfolgt. Das Stralsunder Spezialunternehmen wurde von der Hitzler Werft im schleswig-holsteinischen Lauenburg mit der Fertigung sämtlicher Stahlelemente für den Rumpf des rund 30 Meter langen und acht Meter breiten Spezialschiffes beauftragt worden. „Mit dem Projekt für die Hitzler Werft erweist sich Ostseestaal erneut als höchst flexibler und innovativer Zulieferer für den Yacht-, Schiff- und Spezialschiffbau“, so Michael Schultze, BU-Manager/Prokurist des Unternehmens. Ostseestaal hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem Technologieführer in der 3D-Kaltumformung von Blechen vor allem für hochkomplexe Baugruppen und Strukturen im Auftrag von Schiffbauunternehmen im In- und Ausland entwickelt. Die Stahlbauelemente für das Helmholtz-Forschungsschiff wird Ostseestaal in den kommenden Wochen just-in-time an die Hitzler Werft liefern.

Der auf der Hitzler Werft entstehende Neubau trägt künftig den Namen „Coriolis“, der auf den französischen Physiker Gaspard Gustave de Coriolis (1792 – 1843) zurückgeht. Auf dem Forschungsschiff werden neben zwei bis drei Crewmitgliedern bis zu zwölf Wissenschaftler arbeiten. Diesen stehen an Bord ein Labor (47 Quadratmeter) und ein 70 Quadratmeter großes Arbeitsdeck für die wissenschaftlichen Arbeiten zur Verfügung. Die „Coriolis“ wird auf der Elbe sowie in einem Aktionsradius von 100 Seemeilen in der Nord- und Ostsee eingesetzt. Dort soll unter anderem untersucht werden, welche Nähr- und Schadstoffe durch Flüsse ins Meer gelangen und wie sich die verändernden klimatischen Bedingungen auf die Küstenlandschaft auswirken. Das Spezialschiff erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 12,8 Knoten und verfügt über eine Maschinenleistung von zweimal 400 Kilowatt (kW). Es wird außerdem mit einer Brennstoffzelle ausgerüstet, an der die Wasserstofftechnologie weiter erforscht wird. Die Ablieferung der „Coriolis“ ist im Frühjahr 2024 geplant.

Das Stralsunder Unternehmen Ostseestaal beschäftigt derzeit ca. 200 Mitarbeiter. Die Ostseestaal GmbH & Co. KG ist spezialisiert auf die Herstellung und Lieferung von passgenauen Baugruppen aus geschnittenen und dreidimensional verformten Blechen. Verarbeitet werden hochwertige Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und Sonderlegierungen. Ostseestaal ist auf dem Weltmarkt für Schiffbau, Industrie, erneuerbare Energien und Architekturprojekte tätig und liefert weltweit schlüsselfertige Produkte. Das Stralsunder Unternehmen verfügt über das Know-how für die technische Planung und Konstruktion innovativer und kundenspezifischer Projekte.

Daten & Fakten Forschungsschiff „Coriolis“

Länge: 29,90 Meter
Breite: 8,00 Meter
Tiefgang: 1,60 Meter
Höchstgeschwindigkeit: 12,8 kn
Maschinenleistung 2 x 400 kW
Besatzung: 3 x Crew + 12 wissenschaftliche MA
Fertigstellung 2024

Quelle: Ostseestaal GmbH & Co. KG / Fotos: Phillipp Peuß

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