Eisenerz zum Jahresbeginn unter Druck

von Angelika Albrecht

Der Eisenerzpreis ist zum Jahresanfang etwas unter Druck geraten und an der Börse in Singapur wieder unter die Marke von 100 USD je Tonne auf rund 97 USD gefallen. Für diesen Rückgang dürften insbesondere die Einkaufsmanagerindizes zu Beginn des Jahres gesorgt haben. BIP-gewichtet ging der weltweite PMI für das verarbeitende Gewerbe um 0,3 Indexpunkte auf 49,2 zurück, wobei der Rückgang geographisch breit gefächert war. Und auch im weltgrößten Produktionsland China gab der PMI von 50,3 auf 50,1 nach. Zudem zeigen sich in China insbesondere in den Details des Einkaufsmanagerindizes die anhaltenden Probleme der chinesischen Wirtschaft. Weiterhin fallende Input- und Outputpreise deuten auf eine anhaltende Nachfrageschwäche hin. Diese konnte in den letzten Jahren zu großen Teilen über eine höhere Nachfrage aus dem Ausland und steigende Exporte aufgefangen werden. Schlussendlich bleiben neben der EU aber die USA ein wichtiger finaler Nachfrager für chinesische Güter, was mit Blick auf den anstehenden Regierungswechsel in den USA zu Problemen in diesem Jahr führen könnte.

Vom chinesischen Bausektor kommen hingegen weiterhin leichte Anzeichen einer Entspannung auf niedrigem Niveau. Basierend auf täglichen Daten stiegen die Immobilienverkäufe auch im Dezember erneut im Jahresvergleich leicht an und auch die Stahlproduktion scheint im Dezember erneut leicht über dem Vorjahresniveau gelegen zu haben. Die Stabilisierung des Immobilienmarktes dürfte die Abwärtsrisiken des Eisenerzpreises zwar begrenzen und sollte einen leichten Aufwärtstrend in diesem Jahr unterstützen. Die Risiken rund um die chinesische Industrieproduktion dürften die Preissteigerungsfantasien aber ebenfalls begrenzen.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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