Drei Viertel der Unternehmen rechnen mit Produktionsrückgang

von Hubert Hunscheidt

Drei Viertel der Unternehmen rechnen im laufenden Jahr mit einem Produktionsrückgang - und zwar im Schnitt um 20 Prozent. 40,5 Prozent befürchten, in dieser Zeit Verluste zu schreiben, weitere 17 Prozent prognostizieren lediglich eine schwarze Null. Das ist das zentrale Ergebnis einer eigenen Umfrage der bayerischen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie in Bayern bayme vbm unter ihren Mitgliedsunternehmen über die Auswirkungen und Folgen der Corona-Krise. "Nahezu alle befragten Betriebe spüren bereits negative Folgen in Bezug auf ihre Geschäftstätigkeit", so Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
 
Besonders betroffen ist die Automobil- und Zulieferindustrie. Hier gehen 85,7 Prozent der Betriebe von einer rückläufigen Produktion im Jahr 2020 aus. Das sind mehr als bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen (68,2 Prozent), in der Elektronikindustrie (68,8 Prozent) oder im Maschinenbau (79,5 Prozent). Insbesondere auch die Maßnahmen Drosselung der Produktion (78,6 Prozent) und Schließung von Geschäftseinheiten (28,6 Prozent) werden im Automotive Bereich überdurchschnittlich häufig durchgeführt.
 
Nach der bayme vbm-Umfrage erwartet ein Großteil der Unternehmen, die bislang noch keine oder nur geringe Beeinträchtigungen spüren, dass dies bald in stärkerem Maße der Fall sein wird. Als größte Probleme wurden die Einschränkungen der Reisetätigkeiten, eine geringere Nachfrage aus dem Inland und aus dem Ausland sowie das Fehlen von Personal genannt. "Praktisch alle Unternehmen haben bereits Maßnahmen ergriffen oder werden dies in Kürze tun. An erster Stelle steht unbezahlte Freistellung von Mitarbeitern inklusive Kurzarbeit, gefolgt von der Einführung von Homeoffice-Arbeit und der Anordnung von bezahltem Urlaub. Über die Hälfte der Betriebe muss die Produktion drosseln. Kündigungen müssen bislang 17 Prozent der Firmen aussprechen, jedes zehnte Unternehmen muss Geschäftseinheiten schließen", so Brossardt.
 
"Von den politischen Unterstützungsinstrumenten nutzen bereits sehr viele Unternehmen die flexibleren Arbeitszeitregelungen sowie die Kurzarbeit. Viele Betriebe wollen auch die Stundungen von Steuer- und Beitragszahlungen sowie die Soforthilfen nutzen", betonte Brossardt.
 
Quelle: IBW Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft / Vorschaufoto: joerg_trampert_pixelio.de

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