Die intelligente Vernetzung der Industrieproduktion

von Alexander Kirschbaum

Die intelligente Vernetzung der Industrieproduktion in Deutschland war Thema eines Treffens des ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e.V. mit dem stellv. Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, Reinhold Sendker. „Die globale Einführung von Industrie 4.0 läuft auf Hochtouren. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, darf bei der flächendeckenden Einführung des Systems der vernetzten Produktion keine Zeit verloren werden. Hier sind Wirtschaft und Politik gefragt, so Dipl.-Ing. Reinhard Genderka, Mitglied des ZBI-Arbeitskreises: „Ingenieure in der Gesellschaft – Öffentlichkeitsarbeit“.

Rechtliche Fragen ungeklärt

Industrie 4.0 führt zu einer Verknüpfung der virtuellen und physischen Welt, in der zentral gesteuerte Produktionsprozesse durch selbstständig gesteuerte, automatisierte und dezentrale Steuerungen abgelöst werden. Das dabei technisch Mögliche muss rechtlich, insbesondere in Bezug auf die erhobenen Daten, laut ZBI noch geklärt werden. Hier sei im Besonderen die Politik gefragt. Schuld- und Haftungsfragen sind dem Verband zufolge noch ungeklärt, wie gleichsam die Frage, welche Daten erhoben und mit wessen Wissen oder Zustimmung diese Daten an wen übermittelt werden dürfen. Daher fordert der ZBI eine einheitliche Regelung des Datenschutzes in Europa auf hohem Niveau.

Große Herausforderungen für Ingenieure

Die Anforderungen und die Auswahlkriterien an die Ingenieure werden sich laut ZBI bei der vierten technischen Revolution merklich ändern. Schon heute fehle den Entscheidern in deutschen Unternehmen oft das technische Know-how, um den Nutzen moderner IT- und Kommunikationstechnik richtig zu bewerten. Der ZBI setzt mit seinen Mitgliedsverbänden einen Schwerpunkt auf eine gründliche Aus- sowie eine gezielte Weiterbildung von Ingenieuren.

Der Zentralverband fordert mehr Ingenieure in Führungspositionen, damit das technische Wissen stärker in Unternehmensentscheidungen fließen kann. Dies gilt gleichsam für die Politik und die öffentlichen Verwaltungen. Bei der Einführung von Industrie 4.0 dürften humanitäre und ethische Aspekte nicht vernachlässigt werden.

Reinhold Sendker machte bei dem Treffen noch einmal deutlich, dass die Bundesregierung schon 2014 die Hightech-Strategie - Innovationen für Deutschland - mit einer Weiterentwicklung des wichtigen Zukunftsprojektes „Industrie 4.0“ beschlossen hat.

Quelle: ZBI  Bildtext: v.l.n.r.: Reinhard Genderka (ZBI), Reinhold Sendker (MdB), Heinz Leymann (ZBI) (Foto: ZBI)

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