CO2-Preis steigt, Schmelz- und Verarbeitungs-Gebühren für Kupfer fallen

von Angelika Albrecht

Frankfurt/M. - Meldung zum Thema Energie: CO2-Preis auf Rekordjagd

Laut Commerzbank kletterte der CO2-Preis im EU-Emissionshandel gestern - unbeeindruckt der zahlreichen Lockdown-Maßnahmen in Europa - auf ein neues Rekordhoch von über 32 EUR je Tonne. Nach Meinung der Commerzbank könnte dies teilweise damit zu erklären sein, dass die Industrie von den Maßnahmen weniger betroffen ist als im Frühjahr. Auftrieb gebe wohl auch die Einigung der EU-Mitgliedsstaaten auf ein ambitioniertes Reduktionsziel für die Treibhausgasemissionen. Commerzbank Research erwartet im neuen Jahr weitere Rekordmarken, denkt aber, dass der Preis nach einer nicht ungewöhnlichen Jahresendrally zunächst im 1. Quartal nochmal zurückkommen wird.


Industriemetalle: Jährliche Schmelz- und Verarbeitungsgebühren für Kupfer fallen weiter

Der Kupferpreis notierte heute Morgen knapp oberhalb von 7.800 USD je Tonne. Laut Commerzbank wurde gestern der LME-Preis durch reges Kaufinteresse an der SHFE unterstützt. In den USA ist die Industrieproduktion im November um 0,4% gegenüber Vormonat gestiegen. Dies war zwar weniger als im Oktober, aber immer noch solide und etwas mehr als erwartet. Anfang der Woche hat ein großer US-Kupferminenproduzent mit mehreren chinesischen Kupferschmelzen die Jahresgebühren zum Schmelzen und Verarbeiten von Kupferkonzentrat (sog. TC/RCs) ausgehandelt. Demnach fallen die Gebühren im kommenden Jahr um 4% auf 59,5 USD je Tonne bzw. 5,95 US-Cent je Pfund. Dies ist der sechste Jahresrückgang in Folge und das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2011.

Der Abschluss wird für gewöhnlich als Benchmark für die Branche herangezogen und weltweit in Verträgen verwendet. Die Einigung wurde dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie später als gewöhnlich erzielt. Nach Meinung der Commerzbank deuten die nun vereinbarten Schmelz- und Verarbeitungsgebühren auf einen weiter angespannten Markt für Kupferkonzentrat hin: Zum einen sei das Angebot offenbar knapp, nachdem viele Minenbetreiber in Südamerika durch das Coronavirus große Mengen Produktion verloren haben. Zum anderen fragen insbesondere die chinesischen Schmelzen mehr und mehr Kupferkonzentrat nach, da sie ihre Schmelzkapazitäten ausbauen. Die Gebühren zeigen ansatzweise aber auch eine leichte Entspannung der Lage an. Denn laut Angaben des Datenanbieters SMM lagen sie am Kassa-Markt in China im November noch rund 10 USD je Tonne tiefer, als jetzt für das nächste Jahr vereinbart.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

 

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