Chinas Stahlexporte steigen weiter

von Angelika Albrecht

Die chinesische Regierung hat zwar erneut beteuert, dass sie die Stahlproduktion in diesem Jahr einschränken will. Laut Commerzbank bleibt sie Details aber weiterhin schuldig. Der Eisenerzpreis reagierte daher am Freitag auch nicht weitergehend auf diese Nachricht und tendierte weiterhin bei rund 97 USD je Tonne an der Börse in Singapur. Zu sehen ist von diesen Produktionskürzungen auch weiterhin nichts. Laut wöchentlicher Daten produzierte China in diesem Jahr rund 10% mehr Stahl als im April des Vorjahres. In den ersten vier Monaten insgesamt lag die Produktion somit schätzungsweise um knapp 5% über dem Wert des Vorjahres.

Diese erhöhte Produktion spiegelt sich allerdings nicht in einer erhöhten Binnennachfrage wider. Aufgrund der anhaltenden Probleme im Immobiliensektor ist das Verarbeitende Gewerbe auch weiterhin damit überfordert, die höhere Stahlproduktion zu absorbieren. Das Resultat ist daher auch weiterhin ein steigender Export bei den Stahlprodukten. Diese lagen im April erneut 13,4% über dem Niveau des Vorjahres, während gleichzeitig die Importe von Stahlprodukten um 20% zurückgingen. In der Folge stieg der Außenhandelsüberschuss mit Stahlprodukten auf 9,9 Mio. Tonnen.

Über die letzten 12 Monate überstiegen die chinesischen Exporte bei Stahlprodukten die Importe somit um 107 Mio. Tonnen, was in etwa 10% der gesamten chinesischen Produktion an Stahlprodukten ausmacht. Da China für mehr als 50% der globalen Stahlproduktion verantwortlich ist, dürfte dies nach Meinung der Commerzbank zu einem Rückgang der globalen Produktion führen, sollte die globale Nachfrage nach Stahl nicht ähnlich stark steigen wie die chinesischen Exporte. Die Commerzbank sieht  das Potenzial für den Eisenerzpreis daher auch weiterhin als begrenzt an.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia / (Autor: Volkmar Baur AC)

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