Australien erlässt Exportverbot von Alumina und Bauxit nach Russland

von Angelika Albrecht

Bei Aluminium gibt es noch immer Angebotssorgen. Laut Commerzbank ist der Aluminiumpreis an der Londoner Metallbörse (LME) zum Start in die neue Handelswoche zeitweise um 5% auf 3.550 USD je Tonne nach oben gesprungen. Australien hat gestern ein Exportverbot von Alumina und weiterer Rohmaterialien zur Produktion von Aluminium wie zum Beispiel Bauxit nach Russland verhängt.

Gemäß Daten des World Bureau of Metal Statistics ist Australien der weltgrößte Bauxit-Produzent. Im Falle von Alumina rangiert es demnach hinter China auf Platz 2. Das Land ist zugleich der mit Abstand größte Exporteur von Alumina.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat Russland, das auf den Import von Alumina angewiesen ist, bislang rund 20% seines Alumina-Bedarfs aus Australien importiert. Zur Produktion von einer Tonne Aluminium werden in etwa zwei Tonnen Alumina benötigt. Zur Produktion einer Tonne Alumina bedarf es rund zwei Tonnen Bauxit. Der größte russische Aluminiumproduzent, den die australischen Sanktionen besonders treffen, evaluiert eigenen Angaben zufolge noch die Auswirkungen des Exportverbots. Noch ist nicht klar, ob die Produktion deswegen in absehbarer Zeit gedrosselt werden muss oder sich der Produzent anderweitig Rohmaterialien beschaffen kann.

Dass China Alumina nach Russland liefert, ist nach Ansicht der Commerzbank-Rohstoffprofis nicht sicher, da China in den letzten Jahren selbst Alumina importiert und kaum welches exportiert hat, obwohl es der weltgrößte Alumina-Produzent ist. Zur Höhe der Lagerbestände von Alumina hat der russische Produzent zuletzt keine Angaben gemacht.

Der Nickel-Handel an der LME hat bislang noch nicht wieder in geordnete Bahnen zurückgefunden. Auch heute Morgen verzeichnet der Preis seinen auf 15% ausgeweiteten größtmöglichen Tagesverlust („limit-down“), worauf der Handel kurz nach der Eröffnung erneut ausgesetzt wurde.

 
Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Pixabay, Foto: analogicus

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