Auftragsbestand liegt 29,3 Prozent über dem Vorkrisenniveau

von Hubert Hunscheidt

Der Auftragsbestand ist damit seit Juni 2020 stetig gestiegen und erreichte im Dezember 2021 seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015. Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe erhielten also seit Juni 2020 beständig mehr neue Aufträge, als sie abarbeiten konnten. Ein wesentlicher Grund dafür dürften Lieferengpässe bei Vorprodukten sein. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im Dezember 2021 kalender- und saisonbereinigt 29,3 % höher.

Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Dezember 2021 gegenüber November 2021 um 3,0 % und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 0,8 %. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im Dezember 2021 gegenüber dem Vormonat um 1,2 %. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 1,5 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 2,4 % höher als im Vormonat.

Reichweite des Auftragsbestands auf 7,7 Monate gestiegen

Auch die Reichweite des Auftragsbestands hat sich weiter erhöht. Sie betrug im Dezember 2021 im Verarbeitenden Gewerbe 7,7 Monate (November 2021: 7,6 Monate) und hat damit ebenfalls einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015 erreicht. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,0 Monate (November 2021: 10,8 Monate), bei Vorleistungsgütern lag sie bei 4,0 Monaten (November 2021: 3,9 Monate) und bei Konsumgütern bei 3,4 Monaten (November 2021: 3,3 Monate).

Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt / Foto: marketSTEEL

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