Ölpreis hoch, Gold gefallen, Nickelpreis eingebrochen

von Angelika Albrecht

Für geraume Zeit war der Ölpreis auf niedrigem Stand, während der Goldpreis stieg und stieg. Nun hat sich das Blatt gewendet: Der Ölpreis steigt und Gold ist unter 1.700 USD pro Feinunze gefallen und ist damit auf tiefstem Stand seit fast einem Jahr.

Bei den Industriemetallen ist Ende letzter Woche der Nickelpreis eingebrochen und verzeichnetete den größten Tagesverlust seit fünf Jahren. Am Freitag früh rutschte der Nickelpreis zeitweise unter 16.000 USD je Tonne. Grund für den Absturz war nach Angaben der Commerzbank eine Nachricht aus Russland über einen Wassereinbruch bei Nornickel, einer der weltgrößten Nickelproduzenten. Der Wassereinbruch wurde Mitte Februar entdeckt, woraufhin die Produktion in der Mine zum Teil eingestellt werden musste. Nach Angaben von Nornickel kann der Wassereinbruch in einer seiner größten Minen in den nächsten Tagen gestoppt werden.

Am Freitag gab zudem der weltgrößte integrierte Edelstahlproduzent aus China bekannt, ab Oktober mehr Nickel produzieren und mehr investieren zu wollen. Dies hat Sorgen vor einer Knappheit am Nickelmarkt gedämpft.

Mit dem Absturz von Ende letzter Woche wurde der seit Jahresbeginn erfolgte Preisanstieg von Nickel mehr als rückgängig gemacht. Letzte Woche notierte Nickel kurzzeitig noch über 20.000 USD. Nickel ist damit das zweite Industriemetall, das innerhalb weniger Tage unter die Räder gekommen ist. Am Montag letzter Woche war schon der Zinnpreis um 8,6% eingebrochen.

Die Commerzbank meint, bei Zinn und Nickel könne man eindrucksvoll sehen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn die sehr gute bzw. zuweilen euphorische Stimmung der Marktteilnehmer umschlägt. Die Preisreaktion hat nach Ansicht der Commerzbank auch gezeigt, dass in den Märkten viel heiße Luft ist. Die Rohstoffexperten der Bank erwarten daher weitere Korrekturen. Ob diese nachhaltig sind, bleibe aber abzuwarten. Denn die Stimmung an den Finanzmärkten allgemein sei nach wie vor gut.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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