Stahlbranche 2025: Wer online nicht sichtbar ist, verliert Geschäft
von Dagmar Dieterle-Witte

Viele Unternehmen der Stahlbranche – ob Hersteller, Verarbeiter oder Händler – stehen 2025 vor einer kritischen Frage: Wie gewinnen wir künftig Neukunden, wenn persönliche Netzwerke und Messen nicht mehr ausreichen?
Die Spielregeln im Vertrieb haben sich grundlegend verändert. Laut Marketingberater Volker Weitkamp, der seit über 25 Jahren mit industriellen Mittelständlern arbeitet, wird der digitale Ersteindruck immer häufiger zur entscheidenden Hürde: „80 bis 90 Prozent der Entscheider informieren sich heute online, bevor sie einen Anbieter kontaktieren. Wenn man dort nicht stattfindet oder nicht überzeugt, ist der Kontakt weg – oft, ohne dass man es merkt.“
Gerade im Stahlhandel und bei Spezialanbietern mit erklärungsbedürftigen Produkten führt das oft zu Missverständnissen. Technische Kompetenz, Lieferzuverlässigkeit und individuelle Lösungen werden intern als selbstverständlich gesehen – aber nach außen kaum klar kommuniziert. Die Folge: Der Wettbewerb gewinnt Anfragen, nicht weil er besser ist, sondern weil er digital professioneller wirkt.
Ein Webauftritt, der veraltet oder unklar ist, kostet heute aktiv Geschäft. Sichtbarkeit, Vertrauen und klare Botschaften sind zentrale Hebel im digitalen Vertrieb. Das gilt nicht nur für die Neukundengewinnung, sondern auch für die Stärkung der Bestandskundenbindung und des Arbeitgeberimages.
Weitkamp empfiehlt: „Technische Vertriebsentscheider sollten das Thema Sichtbarkeit zur Führungsaufgabe machen – nicht als Ersatz für persönliche Beziehungen, sondern als deren logische Erweiterung in einem digitalen Umfeld.“
Wer seine Expertise klar online kommuniziert, wird als Problemlöser wahrgenommen – und bleibt auf dem Radar der Zielgruppe. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, trotz starker Leistungen übersehen zu werden.
Quelle: Volker Weitkamp